Nachhaltige Schädlingsbekämpfung – Schädlinge umweltschonend bekämpfen

01.09.2021

Nachhaltige Schädlingsbekämpfung – Schädlinge umweltschonend bekämpfen

Nachhaltige Mode, nachhaltige Investmentstrategien und nachhaltige Arbeitsbedingungen … der Begriff der Nachhaltigkeit ist innerhalb der letzten Jahre zu einem absoluten Buzzword und Liebling von Marketing-Teams aller Branchen geworden. Dabei wird der Begriff der Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Facetten verwendet. Generell meint er aber so etwas wie „langfristig”, „ressourcenschonend” oder „umweltfreundlich”.

Die nachhaltige Schädlingsbekämpfung verfolgt alle drei Ziele und erfüllt auch die immer strengeren gesetzlichen Bestimmungen und Audit-Anforderungen an die professionelle Schädlingsbekämpfung. Wir erklären Ihnen, was genau unter nachhaltiger Schädlingsbekämpfung zu verstehen ist und wie Sie davon profitieren können.

Definition: Nachhaltige Schädlingsbekämpfung

Laut Duden lässt „Nachhaltigkeit” sich auf drei Arten definieren:

  1. Die allgemeine Definition ist: „längere Zeit anhaltende Wirkung”
  2. Der forstwirtschaftliche Gebrauch meint: „forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann”
  3. Und in der Ökologie bedeutet Nachhaltigkeit: „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.” 

Sprechen wir von nachhaltiger Schädlingsbekämpfung, meinen wir eine Kombination aus Definitionen eins und drei: Zum einen hält die Wirksamkeit nachhaltiger Schädlingsbekämpfungsmethoden länger an, zum anderen wird die Umwelt nicht mit Stoffen belastet, von denen sie sich nicht richtig erholen kann.
Greifvogel und Maus

Darum ist der Einsatz von Giften zur Schädlingsbekämpfung gleich im doppelten Sinne nicht nachhaltig

Seit Jahrzehnten gehören Rodentizide, also Gifte gegen Nager, in der professionellen Schädlingsbekämpfung zur Standardausrüstung. Auch gegen Insekten wie z.B. Motten wird häufig mit Pestiziden vorgegangen. Selbst Nicht-Chemiker bekommen beim Anblick von Rattenködern oder einer Vernebelung einer Produktionshalle zur Mottenbekämpfung ein ungutes Gefühl. Und das zu Recht:

  1. Gifte müssen immer und immer wieder ausgebracht werden, um eine Schädlingspopulation unter Kontrolle zu bekommen. Damit sind Gifte per Definition Nr. 1 keine nachhaltige Methode – ihre Wirkung hält nicht lange an.
  2. Rodentizide gehören zur Gruppe der PBT-Stoffe – sie sind persistent (bauen sich also nur sehr langsam ab), bioakkumulativ (reichern sich in Organismen an) und toxisch. Hohe Konzentrationen konnten bereits in Wasser, Fischen, Raubvögeln und anderen Wildtieren gemessen werden. Dort sorgen sie für Krankheiten, Reproduktionsstörungen oder dem Tod. Damit widerspricht der Einsatz von Giften gegen Nager auch der zweiten Definition von Nachhaltigkeit.

Das Bewusstsein für die Gefahren von Giften steigt, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in Betrieben und bei zentralen Zertifizierungsstellen wie der GFSI (Global Food Safety Initiative, globales Netzwerk für die Lebensmittelindustrie). Auch der Gesetzgeber schränkt den Gebrauch von Bioziden immer weiter ein, zuletzt auf Grundlage der EU-Biozid-Verordnung 528/2012.

Jetzt stünden Unternehmen vor einem sehr großen Problem, gäbe es keine nachhaltigen Ansätze, Schädlinge loszuwerden. Die Alternative zu Giften kann es schließlich nicht sein, mit Ratten in der Lagerhalle und Insekten in unseren Lebensmitteln zu leben.

Danger

So funktioniert nachhaltige Schädlingsbekämpfung

Schritt 1: Prävention

Zur nachhaltigen Schädlingsbekämpfung gehören zuallererst Maßnahmen, bei denen streng genommen überhaupt nichts bekämpft wird – präventive Methoden. Denn der beste Schädling ist der, der es gar nicht erst in das Produktionsgebäude schafft.

Zu den präventiven Methoden zählen:

Bauliche Maßnahmen wie:

  • Abdichtung von Mauerdurchbrüchen 
  • Anbringen von Fliegengittern 
  • Abdichtung von Gullis und anderen Eintrittsstellen mit Lochblech 
  • Abdichtung von Löchern, die bei der Kabelverlegung gebohrt wurden

Hygienemaßnahmen wie:

  • Geordnete Abfallentsorgung
  • Lagerkonzepte, die dafür sorgen, dass Ware nicht zu lange in den Regalen steht
  • Schnelle Vernichtung ausgesonderter Waren
  • Regelmäßige, gründliche Reinigung
  • Geordnete Arbeitsabläufe, die die Umgebung sauber halten. 

Wer hier gewissenhaft arbeitet, erspart sich bei der Schädlingsfreihaltung des Betriebs viele Sorgen. Daher empfehlen wir, mit einem Schädlingsbekämpfer zusammenzuarbeiten, der in der Prävention starkes Fachwissen und hohe Umsetzungskompetenz nachweisen kann. 

Schädlingsbekämpfung in der Lebensmittelindustrie

Schritt 2: giftfreies, permanentes Monitoring

Im nächsten Schritt geht es darum, genau zu beobachten, ob und wie Schädlinge sich auf dem Gelände bewegen. Das geschieht durch den Einsatz von …

- Monitoring-Kameras,
- synthetischen Monitoring-Ködern
- und digitalen Schlagfallen.

Die Monitoring-Kameras werden durch einen Bewegungsmelder aktiviert, sobald ein Nager durchs Bild läuft. Sie sind mit einem Chip ausgestattet und senden ihre Bilder an Ihren Schädlingsbekämpfer und (soweit gewünscht) an einen Ansprechpartner in Ihrem Unternehmen.

Ähnlich verhält es sich mit digitalen Schlagfallen. Sie verschicken eine Meldung, sobald sie auslösen – also einen Schadnager gefangen haben.

Synthetische Monitoring-Köder locken Nager durch Gerüche wie Schokolade, Fisch oder Mango in die Boxen und können entweder als Köder in Schlagfallen oder aber ohne Fallen direkt in Stationen platziert werden. Durch Bissspuren kann Ihr Schädlingsbekämpfer die Anwesenheit von Nagern erkennen.

→ So wissen Sie genau Bescheid, was auch in sonst unbeobachteten Ecken Ihrer Räumlichkeiten vor sich geht, können erkennen, welche Schlupflöcher Mäuse und Ratten nutzen und wie sie sich im Gebäude bewegen. Außerdem lässt sich leicht feststellen, wie die Nager auf Fallen reagieren. Somit lassen sich Schlagfallen mit der Zeit immer besser positionieren.

Das Monitoring dient auch der frühzeitigen Erkennung von Trends. Die Dokumentation der Monitoring-Ergebnisse und der darauf basierenden Maßnahmen ist die Grundlage eines jeden Audits. Mehr Informationen zum Thema Monitoring finden Sie in unserem Whitepaper zum Thema.

Übrigens: Weiterführende Informationen finden Sie in unserem kostenlosen Whitepaper „Digitale Schädlingsüberwachung in der Praxis”. → Hier herunterladen

Pestcam

Schritt 3: giftfreie Bekämpfung

Bekämpfung von Nagern

Wie bereits angesprochen, sind Schlagfallen eine sehr effiziente Alternative zu Rodentiziden. In der Vergangenheit erforderte ihre (tägliche) Kontrolle enorm viel Zeit – eines der stärksten Gegenargumente gegen ihren Einsatz. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten müssen allerdings nur noch die Fallen angesteuert werden, die ein Signal ausgelöst haben.

Schlagfallen lassen sich perfekt mit natürlichen Methoden zur Nagerbekämpfung kombinieren, wie dem Aufbau von Greifvogelstangen außen auf dem Gelände. Als natürliche Feinde von Ratten und Mäusen sorgen so bald Falken und Bussarde dafür, dass Ihr Betriebsgelände frei von Schadnagern bleibt.
Bekämpfung von Insekten
Auch gegen Flug- und Kriechinsekten gibt es immer bessere giftfreie Bekämpfungsmethoden:

  1. Die Wärmeentwesung: Schädlinge wie Milben, Käfer und Motten sowie deren Eiablagen, Larven und Puppen sterben oberhalb einer Temperatur von 42°C durch Eiweißgerinnung ab. Bei der Wärmeentwesung handelt es sich um eine thermische Bekämpfungsmethode, bei der befallene Räume über einige Stunden auf 55 - 60°C erhitzt werden.Im Gegensatz zur Vernebelung sterben dabei nicht nur adulte Tiere, sondern auch zukünftige Generationen (Eier, Larven und Puppen) und: es verbleiben eben keinerlei giftige Produkt-Rückstände im Raum. Wie bei der Vernebelung auch müssen die Räumlichkeiten allerdings für einige Zeit abgesperrt werden. Zudem erlauben manche Maschinen, Rohstoffe und Lebensmittelprodukte diese Behandlung nicht.
  2. Der Einsatz von austrocknenden Silikaten: Stoffe wie Kieselgur oder Diatomeenerde werden als Pulver ausgebracht. Sie greifen den Chitinpanzer von Insekten bei direktem Kontakt an und absorbieren Flüssigkeiten wie ein Schwamm. Dadurch werden die Insekten ausgetrocknet. 
  3. Das Dismate-Verfahren (gegen Motten): Beim Dismate-Verfahren werden adulte männliche Motten durch den Einsatz von Pheromonen dabei behindert, eine weibliche Motte zur Paarung zu finden. Somit kann sich die Population im Betrieb nicht vermehren und wird immer weiter reduziert. Mehr Informationen zum Dismate-Verfahren finden Sie in diesem Beitrag.
Mausefalle

Zusammenfassung

Es gibt viele Möglichkeiten, mit innovativen Verfahren Schädlingen ganz ohne Gift zu Leibe zu rücken. Trotzdem halten erschreckend viele Schädlingsbekämpfer an altmodischen Methoden fest. Wer jedoch Abweichungen in Audits vermeiden und sich für strenger werdende gesetzliche Bestimmungen rüsten will, kommt an einer nachhaltigen Schädlingsbekämpfung nicht vorbei. Bei der Auswahl des richtigen Dienstleisters für die Schädlingsbekämpfung sollten Sie daher Themen wie Prävention, Monitoring und nachhaltige Bekämpfungsmethoden ansprechen.

Sie sind auf der Suche nach einem Schädlingsbekämpfer, der Nachhaltigkeit bereits seit Jahrzehnten groß schreibt und fundierte Erfahrung in der giftfreien Schädlingsbekämpfung mitbringt? Dann würden wir uns freuen, Sie persönlich kennenzulernen.

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