Die Hausmaus – Ein intelligenter und unliebsamer Mitbewohner

Nicht viele Schädlinge rufen so unliebsame Gefühle hervor, wie die Hausmaus. Das liegt zum einen daran, dass sie nahe Verwandte der Ratten sind, andererseits an den Schaden, den sie anrichten können. Dabei ist es weniger so, dass eine Maus zufällig auf den Menschen trifft und die Vorteile nutzt, die sie in seiner Umgebung hat. Sondern es sind sogenannte Kulturfolger: Sie ziehen dem Menschen regelrecht hinterher, sind auf uns spezialisiert. Das verursacht ernsthafte Probleme. Wenn man sich aber mit der Hausmaus befasst und ihre Lebensweise beachtet, kann man sich gut vor sie schützen. Alle wichtigen Informationen über sie finden Sie hier.

Maus sitzt im Getreide

Mäuse bestimmen – So erkennen Sie die unterschiedlichen Mäusearten

Es gibt verschiedene Mäusearten in Deutschland, die sich in Größe, Form und Verhalten unterscheiden. Wir werden Ihnen ein paar Unterschiede zu anderen Mäusearten beschreiben. Zuerst aber zum Aussehen der Hausmaus. Erst einmal zur Frage: Wie groß ist eine Hausmaus? Eine Freilebende Hausmaus wird zwischen 7 bis 11 cm groß. Der Schwanz hat in etwa dieselbe Länge. Sie können ein Gewicht von etwa 20 bis 25g haben. In Gefangenschaft werden sie um einiges schwerer. Sie werden als sog. "weiße Mäuse" für Versuche genutzt. In der Natur hat sie aber eine andere Farbe. Entgegen der allgemeinen Meinung ist die Hausmaus nicht schwarz, sondern eher maus- bzw. braungrau. Auf der Unterseite ist sie heller. Am Schwanz einer Hausmaus kann man sehr gut Schuppenringe erkennen, außerdem ist er sehr spärlich behaart. Die Hausmaus sieht der Waldmaus sehr ähnlich und beide Arten findet man in Häusern. Jedoch ist die Unterseite der Waldmaus farblich sehr klar abgegrenzt.

Die Hausmaus kann man außerdem gut von der Wühlmaus unterscheiden. Die Wühlmaus hat einen Schwanz, der deutlich kürzer ist, als ihr Körper. Der Schwanz ist bei anderen Mäusearten ein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Leicht lassen sich damit auch Hausmaus und Feldmaus unterscheiden. Zwar sind ihre Körper fast gleich groß, die Feldmaus ist nur unwesentlich größer. Doch der Schwanz der Feldmaus hat nur ein Drittel der Länge des Körpers. Dagegen können sie bis zu 40g schwer werden. Eine weitere Art, die in ganz Deutschland anzutreffen ist und leicht mit der Hausmaus verwechselt werden kann, ist die Rötelmaus. Die Rötelmaus gehört wie die Feldmaus zur Familie der Wühlmäuse. Sie werden bis zu 13 cm groß. Am besten kann man sie an der Fellfarbe erkennen. Rötelmäuse sind fuchsrot oder rotbraun. Eine genaue Bestimmung ist also in der Regel möglich, zur Sicherheit können Sie aber auch bei einem Spezialisten nachfragen, um welche Maus es sich genau handelt.

Wo trifft man die Hausmaus überall an?

Die Hausmaus ist nicht nur in Deutschland, sondern auf großen Teilen der Erde zu finden. Das hat einen Grund: Sie hat sich schon früh an den Menschen angepasst und ist als Kulturfolger dem Menschen hinterhergezogen. Erste Unterarten der Hausmaus entstanden vor ca. 500.000 Jahren. Sie zogen schon damals dem Menschen hinterher und nutzen die Vorteile, die sie in seinem Schutz hatten. Dadurch konnten sie sich auf vielen Kontinenten verbreiten. Ob Europa, Asien, Afrika oder Amerika, wo das Klima passt und es genug Futter und Schutz gibt, dort findet man sie auch. Selbst auf die sehr entfernten Färöer-Inseln hat sie es geschafft. Das zeigt, wie anpassungsfähig und widerstandsfähig diese Maus ist. Ohne den Menschen kann sie ebenfalls überleben. In der Steppe und in der Wüste baut die Hausmaus deshalb zahlreiche, tief verzweigte Gänge und Nester. In Deutschland ist sie schon seit 5.000 Jahren verbreitet, was durch archäologische Funde nachgewiesen wurde.

Außer in der freien Wildbahn findet man die Hausmaus auch als domestiziertes Tier. Einfach als Haustier (Farbmaus), wegen der einfachen Haltung und Vermehrung als Futtertier und als sogenannter "Modellorganismus" in der Forschung. Die "weißen Mäuse" eignen sich besonders in der biomedizinischen Forschung. Man kann aber eine Handaufzucht nicht mit einem wild lebenden Tier vergleichen. Durch jahrelange Haltung hat sich das Wesen der Farbmaus etwas verändert, weshalb man eine Hausmaus nicht aussetzen sollte. Sie ist allein auf sich gestellt, nicht überlebensfähig. Das bedeutet natürlich auch, sollten Sie sich für dieses Haustier entscheiden, müssen Sie keine Angst haben, dass Sie damit einen Schädling in die Wohnung holen. Auf der anderen Seite ist ein Wildfang ebenfalls nicht im Käfig haltbar. Eine wilde Hausmaus benötigt unwahrscheinlich viel Auslauf, weshalb es im Käfig zu Verhaltensstörungen bis zur Selbstschädigung kommt. Deshalb sollten diese Tiere nur bei einem Zoofachgeschäft gekauft werden, sollten Sie sich für dieses Haustier entscheiden.

Wie lebt eine Hausmaus?

Die Hausmaus lebt hierzulande in unmittelbarer Nähe des Menschen. Sie sucht sich vorzugsweise in bewohnten Häusern ein warmes und ruhiges Plätzchen. Bauernhöfe, Lebensmittelbetriebe, Lager und Supermärkte sind dabei hoch im Kurs. Das stellt ein Problem dar, da gerade in diesen Bereichen kaum Gift zur Bekämpfung eingesetzt werden darf oder sollte. Natürlich macht eine Hausmaus keinen Halt vor normalen Wohnhäusern. Besonders alte und denkmalgeschützte Gebäude sind in dieser Hinsicht anfällig. Andere Mausarten, wie die Spitzmaus oder die Waldmaus suchen zwar auch die Nähe zum Menschen, bauen ihre Nester aber eher außerhalb von Wohnbereichen. Anders als beispielsweise die Wanderratte, die in Siedlungsgebieten eher kleine Gruppen bildet, ist die Anzahl eines Familienverbandes nur durch das Angebot von Futter begrenzt. Je mehr Nahrungsmittel ein Familienverband zur Verfügung hat, desto größer wird sie auch. Das stellt ein Problem dar, da die Hausmaus Krankheiten übertragen kann, die sich gerade in größeren Kolonien viel besser verbreiten können.

Die Hausmaus sucht sich ihr Nest an trockenen und warmen Orten, da Wasserquellen für sie nur eine geringe Rolle spielen. Sie benötigen so gut wie gar keine Wasserzufuhr, da das in der Nahrung enthaltene Wasser vollkommen ausreicht, um ihren Wasserhaushalt sicherzustellen. Deshalb ist die oberste Priorität der Maus die Nahrungsquelle. Deshalb verwundert es nicht, dass die Hausmaus so nah wie möglich an ihrem Futter siedelt. In der Regel haben sie also einen eher kleinen Aktionsradius. Finden Sie also von der Hausmaus Kot, wird ziemlich nah auch keine Gruppe sein. Sie erhöht nur ihren Radius, wenn es in der Nähe der Quelle kein Unterschlupf gibt oder eine weitere Gruppe sich nahe dieser Nahrung niedergelassen hat. Und was fressen Hausmäuse? Kurz gesagt alles. Sie sind Allesfresser, die zwar in erster Linie pflanzliche Nahrung zu sich nehmen (Samen, Körner, Wurzeln), sich aber über Insekten oder andere leicht erbeutete Kleinsttiere nicht beschweren.

Wie lange leben Mäuse und wie oft vermehren sie sich?

In der Regel paaren sich die weiblichen Hausmäuse mit mehreren Männchen. Nach dem Wurf kommt es oft dazu, dass zwei Weibchen gleichzeitig die Jungen aufziehen. Dieses intelligente Verhalten erhöht die Überlebenschance deutlich. Je nach Nahrungsangebot und Temperatur im Nest kann eine Hausmaus das ganze Jahr über sich fortpflanzen, weshalb dieses Tier eine sehr hohe Vermehrungsrate besitzt. Das bedeutet, dass ein Weibchen bis zu achtmal im Jahr jungen kann. Je Wurf kommen zwischen 3 und 8 Mäuse zur Welt. Kommt es jedoch zu Nahrungs- oder Platzmangel, verursacht dies Stress. Dieser Stress sorgt dafür, dass die Eier verzögert reifen und die Brunst sich verkürzt. Die Jungen wiederum sind nackt, taub und blind. Sie wiegen weniger als 1 Gramm. Erst am 15. Tag nach der Geburt öffnen sie die Augen, bis Tag 21 werden sie gesäugt. Danach werden sie von der Mutter abgesetzt. Mit 6 Wochen sind die Jungen dann letztendlich geschlechtsreif.

Wie alt werden diese Mäuse? Die Lebensdauer der Hausmaus ist nicht allzu hoch. In der Tierhaltung werden sie zwischen 2 bis 3 Jahre alt, wobei es im Einzelfall auch deutlich ältere gibt. Freilebende Mäuse sind dagegen vielen Gefahren ausgesetzt, weshalb sie eine hohe Vermehrungsrate brauchen, um zu überleben. Das hat zwei Nachteile bei der Schädlingsbekämpfung. Erstens, in geschützten Häusern, mit ausreichend Nahrung und keinen Feinden nimmt die Population sehr stark zu, wenn man eine Hausmaus ungestört vermehren lässt. Das zweite Problem ist die Anpassungsfähigkeit. Dank dieser hohen Vermehrung und der kurzen Aufwachszeit ist eine Hausmaus sehr gut darin, sich gegen Gifte und Rodentiziden zu immunisieren. Das macht die Bekämpfung äußerst schwer und es zeigt sich auch, dass Gift nicht immer die beste Lösung darstellt. Außerdem ist eine Hausmaus sehr neugierig. Auch wenn sie nicht auf Nahrungssuche ist, erkundet sie ihre Umgebung ganz genau und nagt Dinge allein aus Interesse an.

Die Hausmaus als Schädling

Wie bereits angedeutet, ist die Hausmaus ein wahrer Überlebenskünstler. Sie sucht sich geschützte Bereiche in der Nähe vom Menschen, sorgt für eine schnell erreichbare Nahrungsquelle, reproduziert sich in sehr hoher Geschwindigkeit und entwickelt dadurch schnell Resistenzen gegenüber Giften und Rodentiziden. Außerdem verbreiten sie Krankheiten, indem sie Lebensmittel mit Kot und Krankheitserregern verunreinigen. Typische Krankheiten, die durch die Hausmaus übertragen wird, sind Typhus, Salmonellen und die Weilsche Gelbsucht. Eine große Rolle spielt sie auch bei der Verbreitung von Toxoplasmose. Auch Allergien und Asthma sind für viele Menschen ein ernstzunehmendes Problem, was die Hausmaus auslösen kann. Ihre Neugier kennt keine Grenzen, weshalb sie Möbel und andere Gegenstände beschädigen. Dabei sind freiliegende Stromkabel sehr beliebt. Das stellt eine erhebliche Gefahr durch Kurzschlüsse und Brände dar. Wird also ein Schädlingsbefall durch Hausmäuse erkannt, ist es unbedingt notwendig sie zu bekämpfen. Dabei stellt sich aber die Frage, wie das beste Vorgehen in diesem Fall ist?

Kleinere Populationen lassen sich leicht mit Lebend- oder Schlagfallen bekämpfen. In der Hinsicht wird ihre angeborene Neugier der Maus zum Verhängnis. Bei größeren Populationen reicht das aber nicht aus. Da man als Laie aber selten die Grüße eines Familienverbundes einschätzen kann, sind Mausefallen ein guter Anfang, man sollte aber ganz genau beobachten, ob sich die Situation bessert. Mäusegift ist eine schwierige Methode. Sie verspricht schnelle Erfolge, aber sollte die Hausmaus dagegen resistent sein, führt Gift nur dazu, dass kleine Giftklumpen in der Wohnung verteilt werden, die Sie unter Umständen nicht mehr beseitigen können oder finden. Eine Katze als Fressfeind ist ebenfalls eine Möglichkeit, dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass die Katze sich nicht zu sehr an das Futter in der Dose gewöhnt. Vorsorgliche Maßnahmen sind dagegen sehr wichtig. Sie sollten der Hausmaus den Zugang zu Nahrung verwehren, indem Sie Lebensmittel immer verschlossen lagern und Müll vorsorglich schnell entsorgen.

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