Vorsicht ist besser als Nachsicht – das gilt auch in der Schädlingsbekämpfung. Um einen Schädlingsbefall so unwahrscheinlich wie möglich zu machen, stellen Gesetzgeber, Branchenrichtlinien und Zertifizierungen (zum Beispiel IFS Food) gewisse Anforderungen an Unternehmen, die in Produktion und Logistik mit Lebensmitteln in Verbindung kommen.
Die stetig wachsende Bedeutung von Schädlingsmonitoring im Rahmen der Prävention geht auch auf strenger werdende Gesetze zum Einsatz toxischer Köder zurück. Aus Sicht des Gesetzgebers stellen Gifte eine Gefahr für die Umwelt und sogenannte Nicht-Zieltiere dar. Auch zahlreiche Qualitätsstandards setzen einen giftfreien Ansatz zur Schädlingsbekämpfung voraus, darunter die DIN 10523 und die Biozid-Verordnung 528/2012.
Ohne Schädlingsmonitoring können Betriebe, die mit Lebensmitteln agieren, heute nicht mehr existieren. Sehen wir uns also an, wie Sie das Thema möglichst geschickt angehen und ohne großen Mehraufwand lösen.
Unter Schädlingsmonitoring versteht man die genaue Beobachtung von Schädlingen wie Nagern und Insekten. Ziel ist es zu verstehen, wie Schädlinge ins Gebäude kommen, wo sie sich aufhalten und wie stark der Befall ist.
Schädlingsmonitoring ist wichtig, um:
Um die Schädlinge rund um die Uhr im Auge zu behalten, ihre Wege nachvollziehen und ihre Anzahl abschätzen zu können, werden verschiedene Produkte eingesetzt. Dazu gehören:
Eine durch Sensoren und Kamera überwachte Schlagfalle für Nager sieht zum Beispiel so aus (Bild links):
HACCP (steht für Hazard Analysis and Critical Control Points, oder auf Deutsch: Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte) ist ein Qualitätswerkzeug, das speziell für die Lebensmittelbranche konzipiert wurde und dazu dient, Lebensmittel sicherer zu machen. Nicht nur Lebensmittelhersteller, sondern auch Unternehmen die an der Verpackung und Distribution der Produkte beteiligt sind, müssen sich an diesem Konzept orientieren.
Durch eine Zertifizierung nach HACCP können Unternehmen ihren Abnehmern und Geschäftspartnern gegenüber signalisieren, dass die Lebensmittelsicherheit gewährleistet werden kann. Auch andere Standards, wie IFS Food setzen die Umsetzung von HACCP-Prinzipien voraus. Passend zur präventiven Ausrichtung in der Schädlingsbekämpfung, geht es auch bei HACCP um die frühzeitige Erkennung und Vermeidung von Gefahren. Übrigens befasst HACCP sich nicht nur mit Schädlingen, sondern ganz allgemein mit Gefahren durch biologische, chemische, physikalische seit neuestem auch radioaktive Stoffe.
Die Prinzipien lauten:
Das Monitoring hört nicht bei der Beobachtung von Schädlingen auf. Jede Beobachtung muss akribisch dokumentiert werden – und das kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Digitale Lösungen, wie ein Dokumentationssystem für die Schädlingsbekämpfung, helfen dabei, effizienter zu arbeiten und entlasten interne Verantwortliche.
Wie das konkret aussieht, zeigt das Beispiel einer Ratten-Köderbox. Traditionell müsste die Box regelmäßig überprüft werden um festzustellen, ob der Monitoring-Köder angenagt wurde oder nicht. Befindet sich eine Schlagfalle in der Box, muss die Überprüfung laut Tierschutzgesetz sogar täglich stattfinden. Die Resultate der Überprüfung werden dann händisch in einem Schädlingsmonitoring-Plan festgehalten und – wenn man Glück hat – später manuell in einen Computer getippt.
Ist die Rattenbox mit einem Sensor und einer kleinen Kamera ausgestattet, kann ganz automatisch ein Signal an ein Programm gesendet werden, das zwei Dinge tut:
Beim nächsten Audit muss nur die Software aufgerufen werden und der Auditor kann exakt nachvollziehen, welche Aktivitäten durch Schädlinge beobachtet wurden. Das hat schon so manchen Auditor stark beeindruckt.
Und es wird noch besser: Sind im Programm bereits Schwellenwerte hinterlegt (HACCP Schritt #3), findet ein automatischer Abgleich statt und Sie können auf einen Blick erkennen, ob Handlungsbedarf besteht (HACCP Schritt #5). Zudem lassen sich Trendanalysen und Zukunftsprognosen erstellen.
Informationsfluss zum Schädlingsmanagement:
Zwar gibt es keine gesetzliche Vorgabe für ein digitales Dokumentationssystem für die Schädlingsbekämpfung, allerdings empfehlen wir größeren Betrieben immer die Arbeit mit einer solchen Lösung. Je nachdem, wie viele Kontrollpunkte Sie eingerichtet haben, können sie sich schnell in der händischen Erfassung aller Beobachtungen und Maßnahmen verzetteln – buchstäblich.
Wenn Sie einen Schädlingsbekämpfungsdienstleister beauftragen, sollten Sie bei der Auswahl des passenden Anbieters darauf achten, wie dokumentiert wird. Beim Einsatz digitaler Programme zum Schädlingsmonitoring bleibt viel mehr Zeit für die eigentliche Arbeit: die Beratung dazu, was Sie besser machen können und wie sich sicher durch das nächste Audit kommen.
Zettelwirtschaft ist nirgendwo mehr zeitgemäß, das gilt auch für die Schädlingsbekämpfung.
Fallen sind nicht unbedingt notwendig, um Nager zu beobachten. Bei Insekten sieht das schon anders aus. Diese sind für die heutigen Monitoring-Kameras zu klein und müssen händisch auf den Klebestreifen (z.B. in Pheromonfallen) identifiziert werden.
Beim Nager-Monitoring ergeben sich verschiedene Möglichkeiten:
Die einfache Antwort: kontinuierlich, also ständig (siehe z.B. DIN 10523, Punkt 4.1.2.2 zu organisatorischen Maßnahmen). Um eine Verunreinigung von Lebensmittel durch Schädlinge oder deren Exkremente von vornherein ausschließen zu können, müssen Ihre Räumlichkeiten dauerhaft überwacht werden. Umso klarer also, dass Sie digitale Lösungen einsetzen sollten. Kein Mensch kann kontinuierlich die Augen offenhalten. Kameras und Sensoren hingegen schon.
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