Dörrobstmotte: Alles was man zum Tier & bei einem Befall wissen muss

Dörrobstmotten zählen zu den Vorratsschädlingen. Die auch als Plodia interpunctella bezeichnete Hausmotte gruppieren sich zu den Schmetterlingen. Innerhalb dieser ist die Motte der Familie der Zünsler zugehörig und befällt hierzulande unzählige Haushalte.

Ursprünglich stammt das Tier aus südlicheren Gefilden. Es gelangte im Rahmen der Industrialisierung durch den Austausch von Waren nach Europa. Seither gehört die Dörrobstmotte zu den Schädlingen innerhalb von Küchen und Produktionsfirmen mit Angebot verzehrfertiger Waren.

Dörrobstmotte

Die Eigenschaften der Dörrobstmotte im Detail

Die Dörrobstmotte ist für begeisterte Entomologen ein sehr aufregendes Insekt: Im Jahr 2014 fanden chinesische Wissenschaftler heraus, dass bestimmte Vertreter der Dörrobstmotte zur Aufnahme und Verdauung von Polyethylen befähigt sind. Sie zersetzen das Material und bieten sich in der Zukunft vielleicht für den Abbau des Kunststoffes an.

Stand heute gilt die Dörrobstmotte aber primär als Schädling und die meisten Menschen möchten die ungeliebten Tierchen samt ihrer Larven verständlicherweise möglichst schnell wieder loswerden. Wir schauen also darauf, wie man die Dörrobstmotte erkennen kann, was ihre Lebensweise auszeichnet und wie man sie bekämpfen kann.

Das Aussehen der Dörrobstmotte

Dörrobstmotten haben ein charakteristisches Aussehen:

Dieses wandelt sich jedoch im Laufe der Zeit. Ausgewachsene Tiere dieser Art erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 10 mm. Besonders kleine Exemplare stellen ihr Wachstum bei einer Körperlänge von 4 mm ein.

Die Flügel der Dörrobstmotte gehen vom Kopfbereich aus gesehen in einen hellen Teil über. Daraufhin folgt eine bräunliche Schicht, die wiederum Unterbrechungen durch ein gleichmäßig auftretendes graues Muster zeigt. Am unteren Flügelende weist die Motte eine Art Riffelung aus. Ihre Flügel sind gräulich und tragen den voluminösen Körper. Während des Fluges breiten sich ihre Flügel auf eine Spannweite von bis zu 20 mm aus.

Lebens- und Ernährungsweise der Dörrobstmotte

Die Dörrobstmotten-Larven haben es vorwiegend auf trockene Nahrungsmittel abgesehen. Sie wachsen daher häufig in offenen Nudelpackungen, Müsli-Kartons oder in verschiedenen Mehlsorten heran. Zudem bevorzugen sie Gries, Reis, Milchreis, Kakao und sogar Tee. Häufig bemerken Mieter und Hausbesitzer zusätzlich einen Befall von Hülsenfrüchten und Nüssen. In manchen Fällen haben sie es sogar auf frische Produkte wie Obst abgesehen.

Die Ausscheidungen der Kleinstlebewesen verbleiben in den Nahrungsmitteln und machen diese ungenießbar. Für die Larven ist dieses Milieu jedoch unbedenklich. Trotzdem verlassen sie ihr Territorium, sobald ihnen Flügel wachsen und die Dörrobstmotten nicht mehr auf Nahrung aus der Küche angewiesen ist.

Die Vermehrung der Dörrobstmotte

Die Weibchen der Dörrobstmotte legen zwischen 200 und 400 Eier ab. Hierfür suchen sie sich bevorzugt einen geschützten Ort, der den Nachkommen neben Sicherheit auch ein breites Nahrungsangebot liefert. Trockene Vorräte in Küche, Speisekammer und Vorratsschränken sind daher beliebte Plätze für das Heranwachsen der Tiere.

Nach etwa 3 bis 4 Tagen ist die Zeit für das Schlüpfen gekommen. Die Larven erkämpfen sich ihren Weg in die Welt. Nach mehrfachen Häutungsprozessen weisen sie eine Länge von mehr als 15 mm auf. Während ihrer Zeit als Raupe bilden sie Gespinste aus, welche ihnen als sicherer Rückzugsort dienen.

Die verschiedene Stadien im Leben der Motte

Je nach Temperatur, Lichtintensität und dem Nahrungsangebot nimmt die Entwicklung der Dörrobstmotte bis zu 70 Tage in Anspruch. Während dieser Zeit entwickelt sich die Larve zum ausgewachsenen Tier. Dafür braucht sie kontinuierlich Nahrung. Haben Dörrobstmotten das Raupenstadium verlassen, brauchen sie keinerlei Nahrungsangebot mehr. Aufgrund dieser Tatsache stirbt das Tier nach höchstens zwei Wochen im Erwachsenenstadium.

Je nach Region ist es den kleinen Tieren möglich, bis zu zwei Generationen innerhalb eines Jahres zur Entstehung und zum Wachsen zu bringen. Vor allem im südlichen Teil der Erde sind Dörrobstmotten daher ein großes Problem.

Was tun bei einem Befall? Dörrobstmotten erkennen und den Schädling erfolgreich bekämpfen!

Wer die Dörrobstmotte bekämpfen will, muss sie zunächst eindeutig zuordnen können. Ein wichtiges Indiz sind neben der Dörrobstmotte, Nest und Kot der Tiere. Die auch als Gespinste bezeichneten Nester verteilen sich bereits nach kurzer Zeit über das gesamte Lebensmittel. Besteht die Nahrung aus kleinen Teilen, neigt sie zur Ausbildung von Klumpen. Vor allem bei Reis, Gries und Kakao lässt sich das beobachten.

Die Larven selbst haben ein übliches Aussehen. Ihre Oberfläche hat eine weiße bis gelbliche Färbung. Der Kopfbereich grenzt sich durch seine braune Farbe deutlich vom Rest des Raupenkörpers ab. Gelegentlich ist die Larve von rötlichen oder grünlich erscheinenden Teilen durchzogen. In jedem Fall haben alle Individuen eine glänzende Körperoberfläche.

Um die Dörrobstmotten bekämpfen zu können, sind mehrere Maßnahmen erforderlich. Eine ist das luftdichte Festhalten der Tiere innerhalb der Lebensmittel-Verpackung. Ohne die Vakuumierung finden die Larven den Weg zurück in das Lebensmittel oder suchen weitere Produkte in der Küche auf. Nach dem Abtöten der Tiere sind weitere Aktionen zu tätigen, um einen erneuten Befall auszuschließen.

Ist die Dörrobstmotte gesundheitsschädlich?

Viele fragen sich, ob die Dörrobstmotte gefährlich ist. Hier ist Entwarnung zu geben: Das Tier besitzt keinerlei Vorrichtungen, die für den Menschen eine Gefahr darstellen könnten. Zudem übertragen die Tiere keine schwerwiegenden Erkrankungen.

Hat die Dörrobstmotte Eier im Schrank hinterlassen, ist dennoch Vorsicht geboten. Durch die Ausscheidungen der entstehenden Larven kommt es zur Kontamination der Lebensmittel. Nehmen Menschen die betroffenen Lebensmittel zu sich, zeigen sich häufig allergische Reaktionen. Zudem sind Magen-Darm-Erkrankungen nicht auszuschließen. Manche Menschen neigen bei Kontakt mit Mottenkot zu Hautveränderungen.

Abgesehen vom Kot bilden sich bei einem Befall mit Dörrobstmotten weitere Lebewesen. Es entstehen Schimmelpilze. Diese sind für den Menschen nicht ungefährlich. Sowie Menschen die Dörrobstmotte, eine Larve oder mehrere Eier finden, ist das befallene Lebensmittel umgehend zu entsorgen. Dabei ist auf einen luftdichten Verschluss zu achten.

Dörrobstmotte loswerden mit natürlichen Mitteln – geht das?

Sobald eine ausgewachsene Dörrobstmotte, eine Larve bzw. Made oder klumpende Gespinste sichtbar sind, ist die gesamte Küche umfassend zu reinigen. Zunächst sind alle offenen Lebensmittelverpackungen zu beseitigen. Anschließend muss eine großflächige und genaue Reinigung von Schränken erfolgen. Auch der Bodenbereich der Küche und der Bereich der Küchenleisten sollte eine Reinigung mit Staubsauger und feuchtem Lappen erhalten.

Mit einer Pheromonfalle lässt sich keine Dörrobstmotte beseitigen. Die Fallen dienen lediglich als Lockmittel. Bleiben Tiere darauf kleben, ist der Befall eindeutig. Wichtig: Das aufgetragene Sexualhormon zieht lediglich die Männchen der Motten an. Daher bietet sich diese Variante nicht für die Schädlingsbekämpfung der Tiere an. Eine natürliche Methode zur Dörrobstmotten-Bekämpfung ist der Einsatz von Schlupfwespen.

Chemische Stoffe gegen Dörrobstmotten sollten vermieden werden

Insektizide stellen eine Gefahr für die Umwelt dar. Zudem ist die Frage nach der Art des Todes von mit Insektiziden in Verbindung gekommenen Kleintieren nicht klar. Zur Vermeidung eines qualvollen Todes ist daher auf den Einsatz von giftigen Stoffen jeglicher Art zu verzichten.

Die Verwendung von Naturprodukten oder natürlichen Feinden ist eine weitaus bessere Methode. Außerdem sind Schlupfwespen, Pheromonfallen und das Reinigen von Schränken nicht unbedingt teurer und wirken oft genauso langfristig.

Vorbeugende Maßnahmen, um das Risiko für einen Befall zu reduzieren

Die meisten Dörrobstmotten kommen aus Großbäckereien. Von hier aus gelangen sie über Mehl und Fertigbackwaren zu den Privathaushalten. Beim Kauf gilt es daher, die Verpackungen auf Risse und Löcher zu überprüfen. Eine offene Verpackung stellt immer ein potenzielles Risiko dar. Im Zweifelsfall bleibt das Produkt besser im Laden.

Zuhause angekommen, sind bereits geöffnete Packungen immer fest zu verschließen. Im Optimalfall verwenden Kochfreunde luftdichte Glasbehälter mit integriertem Deckel für die Unterbringung von Trocken-Nahrungsmitteln. Zudem hat die Reinigung der Vorratsschränke in regelmäßigen Abständen zu erfolgen. Lagern Sie die Lebensmittel darin immer abgedunkelt und kühl, minimiert sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Motten.

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