Ein Wespenstich – was tun?

Mit der Ankunft des Frühlings erwacht die Natur zum Leben … und Wespen schlüpfen aus ihren neu gebauten Nestern. Sie verbreiten Angst – im Freibad, beim Picknick oder auf der Terrasse. Ein Wespenstich ist kein Grund zur Freude. Deswegen finden Sie hier ein paar Tipps, um die Unannehmlichkeiten eines Wespenstichs zu verringern.

Sobald das Wetter wärmer wird – normalerweise im Frühjahr – beendet die Wespe ihren Winterschlaf und wird aktiv. Die Wespenzeit dauert normalerweise von April bis Oktober, mit einem Höhepunkt im Juli und August. Ein Wespenstich verursacht sofortige Schmerzen und Schwellungen an der Stichstelle. Zwiebel, Lotion oder vielleicht Zitronensaft … es gibt viele Meinungen darüber, was im Falle eines Wespenstichs zu tun ist. Wenn Sie gestochen werden, sollten Sie zunächst einmal herausfinden, welche Art von Kreatur die Überraschung verursacht hat. Auf diese Weise können Sie die richtigen Mittel wählen – Hausmittel und medizinische Mittel.

Viele Menschen fragen sich, wie man einen Wespenstich von einem Bienenstich unterscheiden kann. Die grundlegende Methode besteht darin, zu prüfen, ob das Insekt einen Stachel in der Wunde hinterlassen hat. Anders als eine Biene hinterlässt eine Wespe nach einem Stich keinen Stachel, sodass sie wiederholt angreifen kann. Sie können außerdem einen Wespenstich erkennen an der nur mäßigen Entzündungsreaktion. Das erste Symptom ist ein stechender Schmerz, der unmittelbar nach dem Stich auftritt. An der Stelle, an der das Insekt zugestochen hat, kommt es in der Regel zu einer Rötung, manchmal zu Juckreiz und einer Schwellung, die einen kleinen, einige Zentimeter breiten Klumpen bildet.

Manchmal kann die Schwellung stärker aussehen, zum Beispiel wenn der Wespenstich in der Nähe der Augen, der Ohren, der Lippen oder des Halses erfolgt ist. Im Falle von Wespen kann sich das Gift auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten, verursacht aber nur selten Juckreiz. Häufiger wird die Haut rot und geschwollen. Wenn ein Wespenstich den Mund oder die Kehle trifft, kann das Opfer anfangen zu würgen. Wenn es zu mehreren Wespenstichen kommt, sind die Wespenstich-Symptome in der Regel schwerwiegend und hartnäckig: Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Krämpfe und in einigen Fällen sogar Bewusstlosigkeit. Jeder, der von mehr als 20 Wespen gestochen wurde, sollte sofort ins Krankenhaus gebracht werden.

Schon kleine Maßnahmen können Komplikationen verhindern, Schmerzen lindern und die Menge des Giftes reduzieren. Manchmal reicht ein Hausmittel, wenn Sie die Wespenstich-Schwellung lindern wollen. Versuchen Sie also Folgendes, bevor Sie in Panik geraten:

Als Erstes sollten Sie die Wunde desinfizieren, denn durch den Wespenstich können Keime übertragen werden. Eine kalte Kompresse hilft, den Schmerz zu lindern – Sie können Eiswürfel in ein Tuch einwickeln und auf die betroffene Stelle legen. Erhitzen Sie die Wunde nicht, da dies die Ausbreitung des Giftes erleichtert.

Die Anwendung einer niedrig dosierten Kortisonsalbe lindert die Entzündungsreaktion. Im Falle einer lokalen allergischen Reaktion (starke Schwellung) können Sie eine Antihistaminika-Creme auf die Wunde auftragen, um die Schwellung nach einem Wespenstich zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.

Das Auftragen von Apfelessig auf Watte kann ebenfalls helfen. Einige ätherische Öle, wie z. B. Lavendel, haben entzündungshemmende und betäubende Eigenschaften. Seien Sie jedoch vorsichtig, denn manche können Allergien auslösen. Das ätherische Öl von Lavendel Spitz sollte nicht von Kindern unter 7 Jahren, schwangeren oder stillenden Frauen verwendet werden.

Backnatron – auch bekannt als Vichy Salz – kann als Umschlag verwendet werden, um einen Wespenstich zu lindern. Hier ist das Rezept für dieses Gebräu: Mischen Sie drei Esslöffel Backpulver mit einem Esslöffel Hamamelis-Extrakt. Alternativ können Sie die zweite Zutat durch einfaches Wasser ersetzen. Tragen Sie diese weiße Paste auf den Wespenstich auf und lassen Sie sie ein paar Minuten einwirken. Wenn der Wespenstich nicht abklingt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der Ihnen eine geeignete Behandlung verschreibt.

Die Methode, die die wohltuenden Eigenschaften der Zitrone nutzt, ist einfach und wirksam, aber für Menschen mit empfindlicher Haut nicht zu empfehlen. Denken Sie außerdem daran, Zitronensaft nicht aufzutragen, bevor Sie in die Sonne gehen – Sie können sich schmerzhafte Verbrennungen zuziehen. Verbrühen Sie eine Zitrone und schneiden Sie sie in Scheiben. Legen Sie dann ein Stück Zitrusfrucht auf den Wespenstich und lassen Sie das Brennen und die Rötung abklingen. Der Zitronensaft desinfiziert die Wunde und verhindert, dass sich das Gift ausbreitet.

Nein, das ist kein Aberglaube der Großmutter. Zwiebelsaft kann das Gift von Insekten neutralisieren, nicht nur von Wespen, sondern auch von Bienen und Moskitos. Zwiebeln, die auf eine frische Wunde aufgetragen werden, lindern Schmerzen und Juckreiz und reduzieren die Schwellung erheblich. Wenn Sie den Geruch von Zwiebeln nicht ertragen können, probieren Sie ein anderes Gemüse aus: Die rohe Kartoffel hat ähnliche Eigenschaften

Homöopathische Mittel sind Präparate aus natürlichen Bestandteilen, d. h. pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Stoffen. Zu den häufigsten gehören Granatapfel, Kamille, Aloe vera Blätter, Meersalz, natürliche Tone oder auch Gold, Silber, Selen oder Silizium. Es gibt sie in Form von halbfesten Präparaten (z. B. Cremes), festen Präparaten wie Kapseln, Tabletten, Körner, Zäpfchen, Mixturen, sowie in flüssiger Form. Homöopathische Mittel gegen Stiche helfen dabei, Schmerzen, Juckreiz und Brennen zu lindern und die Schwellung und Entzündung nach einem Wespenstich zu reduzieren.

Wenn die betroffene Person allergisch auf Wespengift reagiert, kann die Reaktion sehr viel schwerwiegender sein. Es wird geschätzt, dass diese Allergie bei etwa 4 % der Bevölkerung auftritt. Wespengiftallergien sind seltener als Bienengiftallergien und ihr Verlauf ist viel milder. Die Symptome einer allergischen Reaktion können genau bestimmt werden, z. B. wenn zwei Gelenke an der Stichstelle anschwellen. Es ist auch möglich, dass eine Reaktion im ganzen Körper auftritt, die in der Regel schwächer ist als eine Reaktion an einer einzelnen Stelle: Die häufigste Form ist die Urtikaria (das Auftreten von roten, juckenden Flecken am Körper).

Sehr selten sind die Symptome sowohl generalisiert als auch schwerwiegend – dies führt zu einem anaphylaktischen Schock. Zu den Symptomen gehören: Verschlechterung der Stimmung, Schwindelgefühl aufgrund von Blutdruckabfall, Übelkeit, Anschwellen der Lippen, des Kehlkopfs und der Zunge, Kurzatmigkeit, Hautausschlag usw. Die Obstruktion der Atemwege und die Lähmung des Kreislaufs können zum Tod führen. Wenn eine solche allergische Reaktion auftritt, rufen Sie sofort einen Krankenwagen oder gehen Sie ins Krankenhaus.

Der oben beschriebene anaphylaktische Schock ist lebensbedrohlich. Die gestochene Person sollte sofort eine intramuskuläre Injektion von Adrenalin erhalten. Wenn Sie nach einem Wespenstich (oder Bienenstich) Nesselsucht bekommen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ein Allergietest hilft dabei, den Schweregrad der Allergie einzuschätzen und ermöglicht in einigen Fällen eine Desensibilisierung. Da die Desensibilisierung positive Auswirkungen hat, aber auch nicht ohne Risiken ist, sollte der Patient einen Allergologen aufsuchen. Wenn Sie nach einem Wespen- (oder Bienen-) stich Nesselsucht entwickeln, sollten Sie ins Krankenhaus gehen, wo spezielle Tests durchgeführt werden.

Der Desensibilisierungsprozess, der durch Injektionen durchgeführt wird, besteht aus zwei Phasen: Die erste findet im Krankenhaus statt und dauert einen halben bis einen Tag: Diese Therapie besteht aus regelmäßigen Injektionen des Patienten in einer bestimmten Häufigkeit, die durch eine klinische Untersuchung bestimmt wird, um den Patienten mit der größten Schutzdosis zu versorgen. Der zweite Teil besteht aus monatlichen Injektionen, die von einem Allergologen verabreicht werden können, und erstreckt sich über mehrere Jahre.

Nicht alles lässt sich vorhersagen, dennoch gibt es mehrere Möglichkeiten, einen Wespenstich zu vermeiden. Dazu gehören:

• Tragen von hohen Schuhen beim Laufen auf Gras.
  
• Keine Substanzen mit sich führen, die Wespen und Bienen anlocken (Parfüm, Haarspray, Sonnencreme mit süßem Blumen-/Fruchtduft).
  
• Halten Sie einen großen Abstand zu Wespennestern.
  
• Halten Sie einen Sicherheitsabstand zu schlecht verschlossenen Mülleimern.
  
• Vermeiden Sie das Tragen von farbenfroher Kleidung, die Blumen ähneln könnte.
  
• Wenn ein Insekt um Sie herumkreist, bleiben Sie ruhig. Vermeiden Sie plötzliche und unkoordinierte Bewegungen.
  
• Wenn Sie eine Allergie gegen bestimmte Insektenstiche haben, vermeiden Sie es, im Freien zu essen. 
  
• Passen Sie auf, was Sie trinken – Wespen fliegen gerne in Dosen und Flaschen mit süßen Getränken
  
• Allergiker können sich von ihrem Arzt ein Notfallset verschreiben lassen, das aus einer Epinephrin-Spritze, einem Antihistaminikum und einem oralen Kortikosteroid besteht. 
  

Wenn Sie ein Bienen-, Wespen- oder Hornissennest in Ihrem Haus finden, entfernen Sie es nicht selbst! Ziehen Sie einen Spezialisten hinzu, der es an einen sicheren Ort bringt.
Wespen sind nicht nur lästige Insekten, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Menschen zu nerven. Im Gegenteil, sie nehmen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem ein. Bevor Sie sich also mit einer Fliegenklatsche auf eine Wespe stürzen, sollten Sie überlegen, ob es nicht besser wäre, sie einfach zu vertreiben. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Wespe unprovoziert angreift.