Die Hausratte – Gefahr oder gefährdet?

Die Hausratte (Rattus rattus), auch als "Schiffsratte" bekannt, gehört zu den am weitesten verbreiteten Tieren dieser Erde. Ursprünglich aus den felsigen Himalayagegenden des südostasiatischen Raums stammend, verbreitete sich die gewöhnliche Hausratte durch den Schiffsverkehr auf der ganzen Welt. Die Hausratten sind heutzutage so sehr verbreitet, dass auch andere Rattenarten wie die Wanderratte (Rattus norvegicus) von den meisten Menschen für eine Hausratte gehalten werden. Dabei unterscheiden sich diese Arten wesentlich voneinander. So bevorzugt die Wanderratte eher den Garten als Wohnort. Natürlich lässt sich auch eine Hausratte im Garten finden. Doch in der Regel liebt sie warme Plätze und ist deshalb nur selten außerhalb von menschlichen Bauten anzutreffen. Woran Sie eine Hausratte erkennen und wie diese lebt, erfahren Sie hier!

Ratte in einer Mauer

Definition einer Hausratte – wie kam die Hausratte nach Europa?

Die Hausratte (Rattus rattus) hat sich in Europa durch den Transport auf Schiffen verbreitet. Als sogenannter Kulturfolger passten sich die Hausratten an das Leben der Menschen an und wurden durch sie in alle Welt gebracht. Besonders auf kleineren pazifischen Inseln mit fragilen Ökosystemen verdrängte die Hausratte die dort ursprünglich einheimische pazifische Ratte (Rattus exulans) und rottete darüber hinaus zahlreiche weitere einheimische Arten aus. Besonders flugunfähige Vögel fielen den Hausratten zum Opfer. Bereits in der Zeit der Bronze gelangten die Hausratten durch den Handel nach Persien und noch Mesopotamien. Im heutigen Iran liegen Nachweise von ihr vor, die zeitlich um 1500 v. Chr. anzusiedeln sind. Durch die Verbreitung nach Mesopotamien schaffte die Hausratte es auch nach Ägypten und ins östliche Mittelmeergebiet. Nach Europa gelangte Rattus rattus höchstwahrscheinlich durch die Expandierung des Römischen Reiches und dessen Handel in der römischen Kaiserzeit. Gleichsam zum Zusammenbruch des Römischen Reiches gingen die Populationen der Hausratten im frühen Mittelalter zurück.

Was macht eine Hausratte aus?

Die Hausratte Rattus rattus wird oft mit den landläufigen Wanderratten verwechselt, dabei ist in Deutschland die Hausratte in vielen Regionen auf der roten Liste der Rattenarten. Doch woran erkennt man eine Hausratte? Ist sie Haustier oder Nahrungsmittelschädling? Ratten gibt es in vielen verschiedenen Arten und Rassen. Doch auch wenn die Hausratte den Eindruck macht, dass man sich eine solche als Haustier halten könnte, kann man sich nicht so einfach eine Hausratte kaufen. Denn diese Tiere sind als Wildtiere auch hier in Deutschland heimisch und werden nicht gezüchtet. Anders als Wanderratten sind Hausratten in kälteren Regionen an den menschlichen Lebensraum gebunden. Sie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und verteidigen ihr Revier gegen andere Ratten. Arten wie die Wanderratte sind hingegen nur in der Dämmerung oder in der Nacht aktiv. Die Hausratten bevorzugen pflanzliche Kost wie Getreide, Früchte und Wurzeln. Tierische Nahrung nehmen diese nur selten zu sich.

Verschiedene Rattenarten – woran man eine Hausratte erkennen kann

Wanderratten, Hausratten oder Farbratten – es gibt viele Rattenarten, von denen eine Hausratte unterschieden werden kann. Sie hat viele Merkmale, an denen sie erkennbar ist. Damit man alles auf einen Blick hat, gibt es hier nun den Hausratte-Steckbrief:

  • Hausratten erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 17 bis 22 cm
  • Das Gewicht einer Hausratte liegt zwischen 160 und 210 g
  • Die Ohren und Augen der Rattus rattus sind verhältnismäßig groß
  • Das Fell einer Hausratte erscheint deutlich dunkler als das einer Wanderratte
  • Tatsächlich werden die Hausratten gerade von den Wanderratten immer mehr verdrängt, sodass Rattus rattus mittlerweile als gefährdet eingestuft wird
  • Auch die Farbratte, die oftmals als Versuchstier in Laboren eingesetzt wird, stammt von den Wanderratten a

Ratte groß oder Ratte klein – wie man eine Hausratte an der Größe erkennt

Sollte man den Verdacht haben eine Hausratte im Haus oder Garten entdeckt zu haben, ist die Größe der Ratte der beste Hinweis darauf, um welche Art es sich tatsächlich handelt. Die Hausratte besitzt zwar eine andere Farbgebung, doch bekommt man oftmals nur für einen kurzen Augenblick eine Ratte zu Gesicht. Deshalb kann man vorwiegend an der Größe einer Ratte erkennen, um welche Art es sich handelt. Doch warum werden Ratten mittlerweile so groß? Zum einen gibt es die genetischen Parameter, die ein gewisses Spektrum zulassen. Zum anderen werden Ratten in den letzten Jahrzehnten immer größer, da sich diese primär an die städtische Lebensweise angepasst haben.

Ratte auf einem Schuppen

Die Lebenserwartung einer Hausratte – wie alt werden Hausratten?

Die Hausratte Rattus rattus erreicht in ihrem Leben in der Wildnis selten ein Alter über 12 Monate. Die Fortpflanzung findet unter günstigen Bedingungen ganzjährig statt und die Tragzeit beträgt 21 bis 23 Tage. Pro Wurf werden ca. 8 bis 15 blinde und nackte Junge geboren, die nach sechs Wochen selbstständig werden und die Geschlechtsreife im Alter von ca. vier bis sechs Monaten erreichen.

Hausratten: Lebenserwartung und Rattenbekämpfung

Welche Faktoren bei der Lebenserwartung von Hausratten eine Rolle spielen und was dies für den Umgang mit dem Rattus rattus bedeutet, wird nun noch einmal für Sie zusammengefasst:

  • Die Hausratte erreicht in freier Wildbahn ein Alter von ca. 12 Monaten und pflanzt sich bei guten Bedingungen das gesamte Jahr fort
  • Sie ist keine große Ratte und wird von der größeren Wanderratte immer mehr verdrängt
  • Nach einer kurzen Tragzeit von 21 bis 23 Tagen werfen die weiblichen Tiere ca. 8-15 Jungen, welche nach ca. 4 Monaten geschlechtsreif werden
  • Besondere Achtsamkeit ist bei der Bekämpfung dieser Rattenart gefordert, denn obwohl diese oft als Nahrungsmittelschädling auftreten gehören sie in manchen Teilen Deutschlands und Europas zu einer gefährdeten Spezies
  • Zudem stehen Hausratten auf dem Speiseplan vieler anderer Tiere wie Steinmarder, Hermelinen, Iltissen, Katzen und Eulen

Wo liegt der Unterschied zwischen einer Hausratte und einer Wanderratte?

Damit man nicht fälschlicherweise gegen eine Hausratte vorgeht, ist es notwendig, die oft mit ihr verwechselte Wanderratte (Rattus norvegicus) von dieser zu unterscheiden. Zunächst unterscheiden sich beide durch ihre Tagesaktivitäten. Rattus rattus ist den gesamten Tag über aktiv, hingegen die Wanderratten vorwiegend in der Dämmerung und auch nachts. Des Weiteren gibt es auch äußerliche Merkmale, an denen beide Rattenarten unterschieden werden können. Zum einen sind Ohren, Augen und auch Schwanz der Hausratten größer als bei den Wanderratten. Zum anderen sind die Wanderratten deutlich kräftiger gebaut als die eher schlanken Hausratten. Auch die Form der Schnauze ist beim Rattus norvegicus anders. Diese ist abgerundet, demgegenüber verläuft die Schnauze des Rattus rattus spitz.

Damit bei der Unterscheidung von der Hausratte (Rattus rattus) und der Wanderratte (Rattus norvegicus) wirklich nichts schief geht, werden hier nochmal die deutlichsten Merkmale aufgeführt:

  • Ohren, Augen und Schwanz sind bei der Hausratte länger oder größer als bei Wanderratten
  • Auch die Schnauze unterscheidet sich in Form und Gestalt von der, der Wanderratte. So verläuft die Schnauze beim Rattus rattus lang und spitz, während sie bei der Wanderratte abgeschrägt ist
  • Dafür ist die Wanderratte deutlich kräftiger gebaut und auch wesentlich stärker
  • Hausratten sind den gesamten Tag aktiv hingegen Wanderratten nur am Abend und in der Nacht unterwegs sind
  • Aufgrund ihrer Durchsetzungskraft und Stärke droht die Wanderratte den Rattus rattus zu verdrängen, weshalb bei der Schädlingsbekämpfung besondere Vorsicht und Profession gefordert ist

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