Als einer der größten Getreideschädlinge überhaupt gehört der Kornkäfer zu den problematischsten Lebensmittelschädlingen. Denn die von ihm verunreinigten Lebensmittel sind gesundheitsschädlich, da sie außer den Exkrementen und Fäden der Larven und Puppen häufig auch Bakterien, Milben und Schimmelpilze enthalten. So entstehen nicht nur Schäden durch das notwendige Wegwerfen von verdorbenen Lebensmitteln, sondern auch erhebliche Gesundheitsrisiken für Menschen und Haustiere. Der Kornkäfer ist ein Vorrats- und Hygieneschädling. Wie auch viele Vorfahren der heutigen Getreidearten stammt diese Käferart aus Vorderasien und verbreitete sich vermutlich parallel zum Getreide bereits in der Jungsteinzeit. Doch was gibt es noch über diesen Schädling zu wissen und was kann man gegen ihn tun? Hier erfahren Sie mehr über den in Europa am weitesten verbreiteten Getreideschädling.
Bevor man einen Kornkäfer im Getreide bekämpfen kann, stellt sich die Frage, wie man bei einem Befallsverdacht überhaupt einen solchen Käfer entdecken kann. Dazu ist es wichtig, die Lebensweise dieser Käferart zu kennen. Die Entwicklung der Käfer vom Ei bis zum fertigen Insekt erfolgt innerhalb eines Getreidekorns. Nachdem die Käfer die Getreidekörner verlassen haben und die Umgebungstemperatur mindestens 13 °C beträgt, erfolgt eine Paarung. Danach durchbohren sie die Schale eines Getreidekorns, legen ein Ei in die Höhle und verschließen die Öffnung mit einem Sekret, welches an der Luft schnell zu einem weißlichen Pfropf erhärtet. Dieser ist mit einer Lupe mühelos zu erkennen. Üblicherweise wird ein Getreidekorn nur mit einem Ei bestückt. Die Dauer der Entwicklung hängt unter anderem von der Umgebungstemperatur ab. Bei ca. 25 °C schlüpfen die Larven nach etwa vier Tagen. In diesem Stadium besitzen sie keine Beine. Anhand ausgeprägter Furchen über dem Körper sind drei Brust- und zehn Hinterleibssegmente zu erkennen. Der Kopf ist braun, der übrige Körper weiß.
Bei 25 °C setzt nach 27 Tagen die Verpuppung ein. Eine solche Puppenruhe dauert bei Kornkäfern ca. acht Tage. Die Käfer bleiben zunächst noch in ihren Getreidekörnern, schließlich bohren sie ein Loch durch die Hülle, dessen Größe dem Durchmesser des Körpers entspricht, und sie verlassen die Körner. Die Größe der Käfer ist abhängig von der Größe der Getreidekörner, in denen sie sich entwickeln. Darüber hinaus ist auch der Nahrungsgehalt der jeweiligen Getreidesorten sowie die Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend für die Größe. Bei 29 °C und 75 % rel. Luftfeuchte beträgt die Lebensdauer der Käfer ca. fünf Monate. Sobald Sie einen Kornkäfer im Mehl oder Getreide entdeckt haben, bleibt daher nur noch die Entsorgung und eine gründliche Reinigung, um diese Schädlinge zu beseitigen. Ein Problem: Die Käfer sind nicht gerade wählerisch. Roggen, Weizen, Gerste, Dinkel, Milo, Mais, Hafer, Malz, Reis, Buchweizen, geschälte Eicheln sowie Teigwaren stehen auf dem Speiseplan dieser gierigen Käfer.
Bevor sich die Kornkäfer bekämpfen lassen, sollte untersucht werden, wo diese Schädlinge sich aufhalten. Ein Kornkäfer-Nest wird man dabei vergeblich suchen. Wichtiger sind regelmäßige Routineuntersuchungen, die präventiv Schädlingsbefällen vorbeugen. Als Vorsichtsmaßnahme gegen Vorratsschädlinge müssen Lebensmittelvorräte kühl und gut verschlossen gelagert werden. Schränke sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden. Bei Klärung der Befallsursache müssen auch Vogelnester im bzw. am Haus in Betracht gezogen und eventuell entfernt werden.
Zur biologischen Bekämpfung des Kornkäfers steht die Schlupfwespenart Lariophagus distinguendus zur Verfügung. Sie legt ihre Eier ebenfalls in die Getreidekörner, direkt neben die des Kornkäfers. Sobald die Larve der Schlupfwespen geschlüpft ist, dient dies des Kornkäfers ihr als Nahrungsquelle. So geht Schädlingsbekämpfung auf ganz natürliche Art.
Der Nützling bekämpft auch andere Vorratsschädlinge wie den Australischer Diebkäfer, den Getreidekapuziner, die Kornmotte, den Kräuterdieb, den Maiskäfer und den Reiskäfer. Bei einer hartnäckigen Kornkäfer-Plage sollte jedoch eine professionelle Schädlingsbekämpfung hinzugezogen werden.
Auch wenn diese Käferart nicht auf Tiere übergeht oder Menschen beißt, kann sie dennoch gefährlich für sie sein. Sollte ein Kornkäfer im Futter von Tieren oder im Essen der Menschen landen, ist dies ein gesundheitliches Risiko. Denn die durch den Käfer in die Lebensmittel überführten Exkremente, Milben, Bakterien und Schimmelpilze können zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen. Sicherlich wird nur ein Käfer kein allzu schwerwiegendes Problem darstellen. Doch wenn der Befall über längere Zeit andauert, die Lebensmittel nicht geschützt und die Schädlinge beseitigt werden, werden sich auch Milben, Bakterien und Schimmelpilze immer weiter ausbreiten. Es ist daher notwendig, die verunreinigten Lebensmittel schnellstmöglich zu entsorgen. In größeren Getreidelagern kann es darüber hinaus angebracht sein, gasförmige Insektizide einzusetzen. Dafür muss allerdings eindeutig geklärt sein, ob es sich tatsächlich um einen Käferbefall handelt. Denn meistens finden die Käfer den Weg in die Wohnungen der Menschen durch einen vorher nicht entdeckten Befall.
Damit Sie einen Befall rechtzeitig erkennen, haben wir die wichtigsten Hinweise und Merkmale eines Kornkäfers für Sie aufgelistet:
Um die Kornkäfer loswerden zu können, genügt es in privaten Haushalten, die befallenen Lebensmittel zu entsorgen und die Bereiche, in denen die Lebensmittel gelagert wurden, ordentlich zu säubern. Oftmals werden diese Schädlinge über den Einkauf schon befallener Lebensmittel in die Haushalte gebracht. Ein Befall durch diese Käfer spricht also nicht zwingend für eine unhygienische Umgebung. In größeren Lebensmittelbetrieben und Getreidelagern kann ein solcher Befall schnell gigantische Ausmaße annehmen, wenn nicht rechtzeitig reagiert wird. Daher ist es zu empfehlen, sich in einem solchen Fall professionelle Hilfe zu holen. Ansonsten kann ein derartiger Befall einen gesamten Getreidevorrat gefährden. Denn auch der Einsatz von Insektiziden muss richtig abgeschätzt werden, da diese Käferart zum einen eine hohe Resistenz gegen Insektizide aufweist und zum anderen ein übermäßiger Einsatz von Insektiziden die Lebensmittel verunreinigen könnte.
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