Ofenfischchen: Fakten zum Tier und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung

Das Ofenfischchen, lateinisch auch Thermobia domestica genannt, gehört zu den Insekten. Ursprünglich stammt das zur Unterklasse der Fischchen zählende Tier aus dem Nahen Osten. Mittlerweile ist es jedoch nahezu überall zu finden. Ursache dafür ist die Verschleppung der Ofenfischchen durch den Transport über Land- und Seeweg.

Ihre Vorliebe für warme Bereiche mit hoher Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass Menschen die Fischchen häufig in der Nähe von Backöfen bemerken. Dort können sie zwischen 1 und 7 Jahre alt werden.

Ofenfischchen

Die allgemeinen Merkmale der Ofenfischchen

Vor der Beseitigung von Ofenfischen ist es wichtig Thermobia domestica eindeutig zu identifizieren. Nur so können Hausbewohner und Unternehmer die richtigen Maßnahmen ergreifen und eine weitere Ausdehnung des Befalls verhindern. Dazu müssen sie über die Körperform, Länge und die charakteristischen Merkmale des Tieres Bescheid wissen.

Überdies kommt es auf das Nahrungsverhalten und die Lebensweise der Tiere an. Anders als die vergleichbaren Silberfischchen sind Ofenfische auf einen Platz mit höheren Raumtemperaturen angewiesen. Sie breiten sich daher nur im Extremfall in der ganzen Wohnung aus. Wo die Tiere üblicherweise leben und welcher Temperaturbereich optimal ist, erfahren Leser und Leserinnen hier.

Das Aussehen der Ofenfischchen

Das Ofenfischchen weist eine Körperlänge von mindestens 9 und höchstens 11 mm auf. Im Vergleich zu den ähnlich aussehenden Silberfischchen haben Ofenfischchen keine glänzende Oberfläche. Weiterhin sind Beine und Antennen bei den flügellosen Ofenfischchen deutlich länger als bei den Silberfischchen.

Der aus zehn Segmenten bestehende Körper erscheint immer in länglicher Form, wobei gelbe Markierungen auf dem Rücken typisch sind. Zwischen den gelben Bereichen befinden sich schwarze Flächen. Bei genauerem Hinsehen sind die Borsten zu erkennen. Sie sind ein typisches Erkennungsmerkmal beim Ofenfischchen.

Was fressen Ofenfischchen?

Ofenfischchen (Thermobia domestica) bevorzugen stärkehaltige Lebensmittel, die Zucker enthalten. Interessanterweise fokussieren sie sich auf trockene Waren aus dem Vorratsschrank und nicht auf feuchte Lebensmittel. Häufig finden sich Ofenfischchen daher in Haferflocken, Bierhefe und Milchpulver. Weiterhin klagen viele Besitzer von Aquarien über einen Fischfutter-Befall mit Ofenfischchen.

Auch andere organische Futterquellen haben es ihnen angetan. Viele ernähren sich von Schimmelsporen und ebenso von Hautschuppen. Zudem steht Aas auf dem Speiseplan von Ofenfischchen in Wohnung und Vorratsraum. Die Wasserversorgung realisiert das Ofenfischchen über den Darm. Seine Flüssigkeitszufuhr wird durch den sich in der Luft befindenden Wasserdampf geregelt.

Übrigens: Thermobia domestica kann dank seiner Mundwerkzeuge Papier zerstören und fressen. Allerdings geht das Tier zugrunde, sofern ihm ausschließlich Papier als Nahrungsquelle bereitsteht.

Vorkommen der Ofenfischchen

Ofenfischchen, Silberfischchen und andere Vertreter innerhalb der Fischchen sind auf ähnliche Bedingungen angewiesen. Im Gegensatz zum Silberfischchen benötigen Ofenfische jedoch eine weitaus höhere Temperatur. Aus diesem Grund siedeln sie sich nicht in Kellerräumen oder in Badezimmern an.

Ofenfische mögen es warm und suchen daher einen Platz in der Nähe von Backöfen und anderen Heizquellen auf. Praktischerweise befindet sich der Backofen in direkter Nähe zum Vorratsschrank oder der Speisekammer. So können die Tiere über mehrere Generationen hinweg überleben. Ofenfische sterben, sofern die Temperatur zu gering ist. Ideal ist ein Temperaturbereich zwischen 32 und 37 Grad Celsius. Bei Silberfischchen liegt die Obergrenze bei 32 Grad Celsius.

Wichtig: Da die Temperaturen für Ofenfische relativ hoch sein müssen, ist ein Befall in Deutschland äußerst selten. Trotzdem kann er vorkommen. Die Tiere suchen sich in heißen Räumen einen abgedunkelten, geschützten Platz auf. Diesen finden sie in der Regel innerhalb von Ritzen oder im Bereich von Polsterungen bei Sofa, Sessel, Matratze und Sitzkissen.

Ofenfischchen 2

Ofenfischchen bekämpfen bei einem Befall

Ofenfische sind nach aktuellem Stand der Wissenschaft für die Gesundheit des Menschen unbedenklich. Allerdings löst ihr Vorhandensein Unbehagen aus. Schließlich haben es die Kleintiere auf die Nahrung des Menschen abgesehen. Darin hinterlassen sie humanpathogene Keime, die zu großen wirtschaftlichen Schäden führen. Aus diesem Grund sind betroffene Betriebe um eine schnelle Bekämpfung der Ofenfische bemüht.

Wirtschaftliche Schäden durch Ofenfischen

Thermobia domestica ist als Materialschädling bekannt. Da das Tier nur in warmen Räumen lebt, haben vor allem Bäckereien und Konditoreien mit den Schädlingen zu kämpfen. Auch Großküchen und allgemein gastronomische Betriebe wie Restaurant, Café und Gaststätte fürchten einen Befall. Der Schädling bringt humanpathogene Keime in die Nahrung des Menschen ein.

Aus diesem Grund gilt das Ofenfischchen nicht nur als Material-, sondern auch als Hygieneschädling. In wärmeren Gefilden zerstört das Ofenfischchen auch Papier und Textilien. Hierzulande sind es vor allem Bäckereien und Großbäckereien, die kontaminierte Lebensmittel unbedingt entsorgen müssen.

Gesundheitliche Risiken für Menschen

Insekten wie Ofenfische hinterlassen einen unschönen Eindruck. Viele fürchten sich beim Erkennen eines Ofenfisches vor der Übertragung diverser Krankheitserreger. Bislang ist jedoch nicht bekannt, dass Ofenfische tatsächlich Viren oder Bakterien übertragen. Die Tiere gelten ausschließlich als Materialschädlinge.

Dennoch sind bei der Entfernung der Tiere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ein direkter Hautkontakt ist zwingend zu meiden. Bei der Beseitigung ist das Tragen von Handschuhen zu empfehlen. Außerdem sollten Hausbesitzer die Tiere in einer Tüte sammeln und diese vor der Entfernung luftdicht verschließen. Zudem bietet sich die Direktentsorgung in der Restmülltonne statt im Mülleimer in der Wohnung an. Auf diese Weise gelangen die Tiere garantiert nicht zurück in die Wohnung.

Ofenfischchen mit natürlichen Mitteln bekämpfen

Jedes Tier hat ein Recht auf Leben und ebenso ein Recht auf einen gewaltfreien Tod. Menschen sollten daher niemals vergiftete Köder zur Bekämpfung von Ofenfischen einsetzen. Es gibt natürliche Maßnahmen, die ebenso zielführend sind und das qualvolle Verenden der Tiere verhindern.

Zunächst gilt es, die Befallgröße zu ermitteln. Klebefallen haben sich als besonders wirksam erwiesen. Sie beseitigen die Tiere zwar nicht, können jedoch zur Abschätzung geeigneter Maßnahmen nützlich sein. Bei einem kleinen bis mittleren Befall ist ein Kammerjäger nicht nötig. Hier reichen thermische Veränderungen zur Bekämpfung aus. Anders sieht das bei einem großen Befall aus. Bei vielen Tieren hilft nur noch eine professionelle Beseitigung durch den Schädlingsbekämpfer.

Übrigens: Der Geruchssinn des Ofenfischchens (Thermobia domestica) ist nicht sehr gut entwickelt. Aus diesem Grund macht das Aufstellen von Fallen mit Duftlockstoffen keinen Sinn. Weitaus zielführender ist es, die Raumtemperatur auf weniger als 25 Grad Celsius zu verringern. Diese Temperatur brauchen Ofenfische für eine erfolgreiche Eiablage. Liegt die Temperatur darunter, ist die Fortpflanzung nicht mehr möglich.

Chemische Stoffe gegen Ofenfischchen – sinnvoll oder gefährlich?

Der Einsatz von synthetischen Stoffen gegen Thermobia domestica ist nur bei einem großen Befall anzuraten. Vorher hilft es, den Raum stark abzukühlen. Großbäckereien, Konditoreien und ähnliche Betriebe können die Räume leider nicht stark abkühlen. Daher sind sie auf Giftköder wie Gele angewiesen. Sofern es sich jedoch vermeiden lässt, sollten immer natürliche Maßnahmen zur Bekämpfung zum Einsatz kommen.

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