Papierfische erkennen und loswerden

Sie sind klein, verstecken sich in Ecken, Nischen und unter Schränken und leben schätzungsweise schon 350 Millionen Jahre auf der Erde. Papierfische (lat. Ctenolepisma longicaudata) sind kleine synanthrope (also vollkommen an den Menschen und seinen Häusern angepasste) Insekten, die man nur schwer in der menschlichen Umgebung ausmachen kann. Sie sind den Silberfischen im Aussehen und Verhalten sehr ähnlich und können große Schäden anrichten. Doch was hat es mit den Ungeziefern auf sich? Sind sie reine Material- und Hygieneschädlinge oder gefährlich für die eigene Gesundheit? Was tut man gegen Papierfischchen? Diese und auch weitere Fragen werden wir klären.

Papierfische

Was sind Papierfische (Ctenolepisma longicaudata) und woher kommen sie?

Papierfische bzw. Papierfischchen gehören zur Familie der Lepismatidae, also der Schuppenfischchen. Sie sind etwa 1,1 bis 1,5 cm große, langgezogene Insekten mit drei Endfäden. Dazu kommen 2 sehr lange Antennen am etwas breiteren Kopf. Ausgewachsene Papierfische sind außerdem gleichmäßig grau geschuppt. Dadurch sehen sie den Silberfischen sehr ähnlich und werden mit ihnen verwechselt. Papierfischchen ernähren sich von Zellulose, also von Papier, Karton, Bildern und zerlegen diese Fasern mit körpereigenen Enzymen zu Zucker. Ohne Nahrung kann der Papierfisch bis zu 300 Tage überleben. Das zeigt, wie widerstandsfähig er ist. Darüber hinaus ist es deshalb fast unmöglich, Papierfische loszuwerden, wenn man nicht gründlich der Bekämpfung nachgeht und Papierfische tötet. Hat man also Papierfischchen in der Wohnung, ist konsequentes und effektives Handeln gefragt.

Mittlerweile sind Ctenolepisma longicaudata weltweit verbreitet. Erst nahm man an, dass sie von Südafrika aus durch den Menschen die ganze Welt bevölkern konnten. Jedoch leben Papierfischchen dort ausschließlich in menschlichen Gebäuden, weshalb das nicht der Ursprung sein kann. Eine andere Theorie geht von Zentralamerika aus. Auch Australien als Ausgangspunkt ist teilweise im Gespräch. Da es die Ctenolepisma longicaudata aber schon lange gibt und diese durch die Ähnlichkeiten zu anderen Schuppenfischchen nur schwer zu identifizieren sind, ist die Herkunft bisher unbekannt. Wahrscheinlich werden wir nie erfahren, woher der Papierfisch kommt und wie er sich zu 100 % uns Menschen anpassen konnte. Fakt ist: In Deutschland wurden Papierfische 2007 das erste Mal nachgewiesen und breiten sich seitdem von Norddeutschland in alle Richtungen aus. Dabei gibt es kaum natürliche Fressfeinde, die den Bestand spürbar dezimieren würden.

Papierfische in der Wohnung – Sind sie für Menschen gefährlich?

Es ist wichtig, sich zu sensibilisieren und zu schauen, ob Papierfische in der eigenen Wohnung sind. Leider ist es schwer, sie zu finden. Papierfischchen sind lichtempfindlich, sie meiden jede helle Stelle, ziehen sich in Ritzen und Löcher zurück. Wenn sie einen Weg in die Fassadenisolierung finden, sind sie noch schwerer zu beseitigen. Außerdem sind Papierfische perfekt angepasst. Sie benötigen eine für Schuppenfische verhältnismäßig geringe Luftfeuchtigkeit. Jede Art von Papier, Karton, Foto, Tapete und Tapetenkleister dient Papierfischen als Nahrung. Deshalb ist es wichtig, schnell und entschlossen zu handeln. Diese Papierfischchen breiten sich sonst ungebremst aus, was nicht nur die Beseitigungskosten in die Höhe treibt. Die angerichteten Schäden, die zerstörten Bücher, Gemälde, Alben oder Briefe, sind für viele nur schwer zu verkraften.

Papierfische sind als „Schädlinge“ eingestuft. Aber sind Papierfischchen auch gefährlich für Menschen? Bisher sind keine gesundheitlichen Probleme bekannt, die durch dieses Ungeziefer verursacht werden. Es sind reine Material- und Hygieneschädlinge. Warum werden sie dann nicht wie Silberfische oder andere Schuppenfischchen als sog. "Lästlinge" eingestuft? Das liegt an der ökonomischen Bedeutung der Papierfische. Durch die Anpassung, dass sie eine geringere Luftfeuchtigkeit benötigen, sich in dunkle Nischen zurückziehen und lange ohne Nahrung auskommen, sind sie eine große Gefahr für Museen, Archive und Bibliotheken. Die Bedingungen dort sind für andere papierfressende Insekten schwierig, nicht aber für den Papierfisch. Hier sind die Papierfische sehr gefährlich.

Doch wenn Papierfischchen Schädlinge sind, kann man bei einem Befall durch Papierfische Mietminderung verlangen? Hier muss individuell entschieden werden – eine pauschale Aussage kann nicht getroffen werden. Fakt ist, dass bei einem starken Befall der Vermieter informiert werden muss. Andererseits sind einzelne Ameisen, Motten oder Silberfische hinzunehmen. Sollten Sie also eine Mietminderung anstreben, informieren Sie sich vorher bei einem Fachmann Ihres Vertrauens.

Silberfisch Fraßspuren

Der Unterschied zwischen Silberfisch und Papierfisch

Wenn ich in meinem Haus oder der Wohnung nun einzelne Papierfische entdecke, woran kann ich erkennen, dass es sich nicht um Silberfische handelt? Beide sind flügellos, beide sind nachtaktiv, beide haben sechs Beine, besitzen Panzerschuppen und einen abgeflachten Körper. Dazu kommen weitere identische Merkmale. Damit ist klar, warum man diese beiden häufig vorkommenden Arten miteinander verwechselt: Für einen Laien sind die kleinen Unterschiede kaum auszumachen. Oft ist eine genaue Bestimmung nur unter dem Mikroskop möglich. Trotzdem gibt es eine Reihe kleiner Merkmale, die eine Unterscheidung ermöglichen. Dafür braucht es aber einen sehr genauen Blick, da Papierfischchen und Silberfischchen in den seltensten Fällen stillhalten.

  • Papierfische sind größer, Silberfische werden nur bis zu 1 cm groß.
  • Die Schwanzanhänge des Papierfischchen sind länger. 
  • Außerdem sind sie einheitlich gefärbt, wogegen Silberfische grau-glänzende Schuppen besitzen. 
  • Als letztes Unterscheidungsmerkmal dienen die Borsten, die nur die Papierfische besitzen.

Diese Merkmale sind aber durch die geringe Größe der Tierchen schwierig zu erkennen. Deshalb ist es sinnvoll, einen Schädlingsbekämpfer zu Rate zu ziehen, sollten lebende oder tote Tiere entdeckt worden sein.

Doch warum ist es so wichtig, diesen Unterschied zwischen Papierfischchen und Silberfischchen zu machen? Weil die Bekämpfung etwas anders abläuft. Wo muss man nach dem Ungeziefer suchen? Ist der Schädlingsherd im Bad, der Küche oder doch auf dem Dachboden oder im Wohnzimmer? Wurden Papierfische im Bett entdeckt? Dann handelt es sich vielleicht um eine Verwechslung, denn die artverwandten Silberfische suchen die dort angenehme Feuchtigkeit suchen. Papierfischchen mögen es dagegen trocken. Man kann Papierfische bekämpfen, indem Hausmittel genutzt werden. Gerade bei diesen Schädlingen sollte sehr gezielt vorgegangen werden, sonst wird man der Lager nicht Herr.

Sind Papierfischchen-Larven mit dem bloßen Auge zu sehen?

Papierfischchen sind nur schwer auszumachen. Da sie sich tagsüber verstecken, wird ein Befall meist erst dann erkannt, wenn die Insekten schon einige Zeit in der Wohnung verweilen. Die ersten Fraßschäden sind nur schwer auszumachen. Auch für die befallenen Orte braucht es ein geschultes Auge. Deshalb ist ein ausgeklügeltes und intelligentes Monitoringnotwendig, um die Befallsstärke feststellen zu können. Dabei können Klebefallen an Fußbodenleisten, Regalen und Türschwellen helfen. Diese Art der Papierfischchen-Falle ist aber nur dafür da, um den Bestand einschätzen zu können. Es verfangen sich zu wenige Tiere darin, um die Population der Papierfische zu verringern.

Übrigens: Es ist sehr unwahrscheinlich, Papierfischchen-Eier zu finden. Größtenteils bestehen die Gelege aus 2 bis 20 Eier, hervorragend geschützt in Ecken, Ritzen oder Löcher. Das Ei ist 1,2 × 0,8 mm groß. Nach ca. 34 Tagen schlüpfen die Larven und benötigen zwischen 11 und 13 Monate für die Entwicklung zum adulten Papierfischchen.

Papierfischchen – die langsame Entwicklung ist positiv für Sie

Erst mit 18 Monaten sind Papierfische geschlechtsreif. Dadurch steigt die Population nur langsam an, was ein Vorteil bei der Bekämpfung ist. Trotzdem muss man die Papierfische erst einmal finden. Besteht also der Verdacht, dass sich Papierfischchen in der Wohnung aufhalten, sollten wichtige Orte regelmäßig überprüft werden. Regale, Aktenordner und Kartonsammlungen sollten besonders gut in Augenschein genommen werden. Fraßschäden erscheinen dort erst einmal nicht als Löcher. Der Papierfisch trägt Schicht für Schicht an kleinen Stellen das Papier ab. Dadurch werden einzelne Flecken immer dünner, durchsichtiger. In den meisten Fällen sind es aber Zufallsfunde, die auf den Schädling aufmerksam machen.

Wie kommt ein Papierfisch in die Wohnung? Genau geklärt ist das nicht. Fakt ist aber, dass sie nicht durch offene Fenster oder Türen hereinkommen. Man vermutet viel mehr, dass das erhöhte Versandaufkommen die Verbreitung fördert.

Papierfische bekämpfen: So geht man vor!

Nun wurden Exemplare in der Wohnung gefunden. Was hilft gegen Papierfische? Erst einmal müssen wichtige Dokumente in Plastikboxen eingeschlossen werden. Dann sollten unnötige und befallene Kartons entsorgt werden. Andere befallene Gegenstände gehören luftdicht verriegelt in die Quarantäne. Ritzen und Risse im Mauerwerk oder zwischen den Fliesen sollten verschlossen werden. Je weniger Rückzugsorte, desto besser. Gegen Papierfische ist Backpulver oder Kieselgur sehr effektiv. Man kann auch mit der Temperatur oder mit reduzierter Luftfeuchtigkeit arbeiten. Jedoch sind das eher Begleitmittel, mit denen man es den Papierfischen so unangenehm, wie möglich machen möchte.

Andere Bekämpfungsarten sind Papierfischchen-Gel oder Papierfischchen-Spray. Das Gel ist meistens ein Lockmittel. Zusammen mit Klebefallen kann die Population gut reduziert werden. Das Spray wiederum ist ein Gift, dass auf bekannte Aufenthaltsorte oder Anlaufstellen der Papierfische aufgetragen werden muss. Doch auch diese Mittel sind keine Garantie dafür, dass die Schädlinge komplett beseitigt werden können. In einigen Fällen lässt sich das Ungeziefer nur bekämpfen, aber nicht beseitigen. Deshalb ist es ratsam, rechtzeitig mit einem Schädlingsbekämpfer Kontakt aufzunehmen.

WEITERE GLOSSARBEITRÄGE

Abonnieren Sie unseren Newsletter

und profitieren Sie von exklusivem Expertenwissen

 

Anschrift

Biotec Klute GmbH
Rudolf-Diesel-Str. 35
33178 Borchen
Deutschland

Kontakt

Tel: +49 5251 69161-0
Fax +49 5251 69161-66
E-Mail senden

 
Erfolgsfaktor Familie
Logo CC
ISO 9001 Schatten
IFS Pathway Partner

Certified Professional Pest Management

Erfolgsfaktor Familie
Logo CC
ISO 9001 Schatten
IFS Pathway Partner