Sind Silberfische gefährlich? Alles, was Sie über die kleinen Insekten wissen müssen

Sie sind weit verbreitet und kaum eine Wohnung ist vor ihnen sicher. Silberfische (lepisma saccharina) sind kleine Insekten, die sich überall verstecken können. Sie sind lichtscheu und flügellos. Doch sind diese Silberfische gefährlich, wenn sie überall auftreten? Oder sind sie mitunter sogar nützlich? Muss man diese Schädlinge bekämpfen oder ist der Kampf gegen Silberfischchen wie der sprichwörtliche Kampf gegen die Windmühlen? Was gibt es zu diesen sogenannten Urinsekten zu wissen? Wir werden hier alle wichtigen Informationen für Sie zusammenfassen.

Silberfisch

Ist es normal, Silberfische in der Wohnung zu haben?

Silberfischchen treten in vielen Gebäuden auf. Ob Stadt oder Land, ob Hochhaus oder Familienhaus – diese Silberfischchen sind wahre Überlebenskünstler und können sich perfekt vor Ihnen verstecken. Ihr lateinischer Name lautet Lepisma Saccharina. Er geht auf ihre Vorliebe für Zucker und stärkehaltige Lebensmittel zurück. Der Silberfisch ist ein Sechsfüßler und gehört zur Familie der Lepismatidae. Doch warum sollen Silberfische gefährlich sein? Immerhin hat selbst das Oberlandesgericht Hamm 2017 festgelegt, dass Silberfischchen "im geringen Umfang" kein Sachmangel darstellen, der bei einem Verkauf relevant ist. Ein Bestand dieser Insekten ist in einer Eigentumswohnung normal. Heißt das, dass diese Silberfische nicht gefährlich sind und man sich mit ihnen abfinden muss? Nicht wirklich – doch dazu später mehr.

Silberfischchen sind in gewisser Weise normal, das stimmt. Aber man darf sie sich nicht ungehindert ausbreiten lassen, denn dann werden Silberfische gefährlich für die Gesundheit. In dem verhandelten Fall von 2017 geht es auch nicht darum, wie gefährlich diese Tiere sind, sondern dass es eine explosionsartige Vermehrung nach dem Kauf einer Wohnung gab. Nur wie kam es dazu? Der Käufer hat alle Räume tapeziert, wodurch die Luftfeuchtigkeit rapide anstieg. Das perfekte Umfeld für diese Silberfische. Gefährlich ist also weniger das Tier, sondern die Feuchtigkeit, die einen großen Schaden anrichten kann. Man denke beispielsweise an Schimmel und möglichen Schäden an der Bausubstanz. Silberfischchen lieben Feuchtigkeit, weshalb ihr natürlicher Lebensraum auch an feuchten Örtlichkeiten, wie unter der Rinde abgestorbener Bäume, liegt. Normalerweise trifft man sie draußen nur in wärmeren Regionen an. In Mitteleuropa bewohnen sie überwiegend beheizte Gebäude.

Was können Silberfische anrichten?

Silberfische in der Wohnung sind keine Seltenheit und kein Grund zur Panik. Sie stellen in geringer Zahl kein Gesundheitsrisiko dar. Man findet sie in erster Linie dort, wo es feucht und warm ist und es genügend Nahrungsmittel für sie gibt. Also in der Küche und im Bad, teilweise auch im Schlafzimmer. Dabei sind die Silberfische nicht gefährlich, sondern sogar nützlich. Auf ihrem Speiseplan stehen nicht nur Zucker, sondern auch Hausstaubmilben, Schimmelpilze und organischer Abfall, also abgestorbene Hautschuppen. Silberfischchen sind hervorragende Resteverwerter. Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Zwar kann man nicht einfach sagen, dass Silberfische gefährlich sind, aber ein starker Silberfischbefall stellt ein großes hygienisches Problem dar. So ein Befall zeigt, dass die Umgebung zu feucht ist und dass in direkter Umgebung starke Verunreinigungen vorliegen.

Auch wenn die Silberfische nicht gefährlich sind – niemand möchte übermäßig viele dieser kleinen Tierchen in der Wohnung haben. Und gerade für Unternehmen und industrielle Betriebe in der Lebensmittelbranche können die Insekten zur Last werden. Je besser die Lebensbedingungen für Silberfischchen sind, desto mehr spricht es für eine unhygienische und schädliche Umgebung für Sie und Ihre Mitmenschen. In der Küche machen sie keinen Halt vor Ihrem Essen. Sie befallen Lebensmittel, wie Mehl oder Müsli, fressen Papier und Verpackungen an und verunreinigen Ihre Nahrungsmittel. In einer Produktion ist das ein absolutes No-go.

Und wer will schon Silberfische im Bett? Gefährlich ist es zwar nicht, aber es ist eine unangenehme Vorstellung, wie diese Schädlinge sich an dem Ort breit machen, wo Sie entspannen und sich erholen möchten. Zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert Schimmel, der weitaus schwerwiegende Gesundheitsschäden anrichten kann. Oder gibt es Schäden im Mauerwerk? Sammelt sich irgendwo Feuchtigkeit durch Baumängel? Es sind zwar nicht die Silberfische gefährlich, aber die Ursachen sollten gefunden werden bei einem starken Befall.

Sollte man Silberfische loswerden?

Die Silberfischchen loswerden ist nicht einfach. Das sieht man an der Antwort auf die Frage: Woher kommen die Silberfische? Egal, welches kleine Loch es auch gibt – irgendwann wird es von den Insekten gefunden und genutzt. Doch das ist nicht der einzige Weg. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie über die Abflussrohre in ein Gebäude gelangen. Manchmal werden auch gebrauchte Möbel gekauft oder welche aus der alten Wohnung mitgenommen, in denen die Silberfischchen bereits ein ruhiges Plätzchen haben. Auch wenn die Silberfische nicht gefährlich sind – sie loszuwerden ist nicht unmöglich. Doch was ist, wenn es zu viele sind? Wie soll man die Silberfischchen am besten bekämpfen bzw. die Population im Zaum halten?

  • Es sind zwar nicht die Silberfische gefährlich, aber die Gründe, die ihre Anzahl explosionsartig erhöhen. Um also die Gesundheit und Ihre Wohnung oder den Betrieb zu schützen, sollten Sie die Luftfeuchtigkeit reduzieren. Regelmäßiges, kurzes Lüften hilft dabei sehr. Im Bad sollte nach dem Baden oder Duschen die feuchte Luft schnell abziehen. Auch gemeinschaftlich genutzte Toilettenräume in Firmengebäuden sollten stets gelüftet werden.
  • Beim Kochen ist es immer gut, ein Fenster zu öffnen und die Abzugshaube zu nutzen. Regelmäßiges Putzen und Entfernen von Essensresten auf Möbeln und dem Boden ist auch eine effektive Maßnahme. Alles, was den Insekten als Nahrungsquelle dient, sollte für sie unzugänglich verpackt sein. Notfalls in einem verschließbaren Plastikbehälter.
  • Silberfische sind nicht gefährlich, aber sie zeigen feuchte Ecken an. Deshalb ist es sinnvoll, das Silberfische-Nest zu finden und zu untersuchen, warum es an diesem Ort so feucht ist. Regnet es rein? Wächst dort Schimmel? Die Orte der Nester sagen einiges aus.
  • Im Schlafzimmer wünscht man sich keine Silberfischchen. Regelmäßiges Wechseln der Bettwäsche und das Lüften nach dem Schlafen ist hier sehr hilfreich.

Sind Silberfische gefährlich für Babys und Erwachsene?

Wie gefährlich sind nun Silberfische? Wie oben schon erwähnt, sind in Bezug auf Erwachsene die Silberfische in privaten Haushalten nicht gefährlich. Sie dienen eher als Warnsignal, sollten diese nachtaktiven Tiere gehäuft auftreten. Aber wie gefährlich sind Silberfische in Bezug auf Babys? Die Kleinen sind hilflos und schutzlos diesen Insekten ausgeliefert. Muss man sich Sorgen machen? Oder anders gefragt: Gibt es Hausbewohner, die besonderen Schutz bedürfen? Sind Silberfische gefährlich für Katzen oder Hunde? Übertragen sie Krankheiten oder schaden sie den Kleinsten auf andere Art und Weise? Auch hier lässt sich mit gutem Gewissen sagen, dass weder Babys noch andere Hausbewohner Angst haben müssen. Auch für sie sind Silberfische nicht gefährlich. Diese Tiere sind viel zu klein und viel zu schreckhaft, als dass sie Schaden an Mensch und Tier verursachen.

Silberfische: gefährlicher Indikator für Schäden an der Bausubstanz

Die Silberfischchen als Indikator sollten sehr ernst genommen werden. Schimmel ist ungesund und der Grund für viele Krankheiten. Egal, ob privater Haushalt oder Gewerberäume – hier sollte unbedingt gehandelt werden. Es gibt jedoch einen weiteren Vorteil vom Silberfischchen: Silberfische sind nicht gefährlich für Menschen, sie helfen sogar bei der Beseitigung allergieauslösender Hausstaubmilben. Das ist jedoch nur ein kleiner Trost. Grundsätzlich ist es wichtig, häufig zu putzen, regelmäßig zu lüften und auf potenziellen Schimmelbefall zu achten. Falls Sie vermehrt Silberfische in Ihren Räumlichkeiten beobachten können, helfen wir gerne mit unserem Schädlingsmonitoring aus. Damit können wir einen Befall einschätzen und weitere Maßnahmen bestimmen.

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