Speckkäfer sind auf der ganzen Welt vertreten. In Europa gibt es etwa 144 Arten mit unterschiedlicher Größe und Färbung. Diese Käfer gehören zur Gattung der Dermestidae, wobei insbesondere die gemeinen Speckkäfer als Dermestes Lardarius eine besondere Rolle spielen. Der gemeine Speckkäfer ist ein bekannter Material- und Hygieneschädling, wobei den größten Schaden dabei die Larven anrichten. So ist es nur verständlich, dass einem Befall möglichst schnell entgegengewirkt werden sollte. Erfahren Sie hier im Ratgeber, wie Sie diese Schädlinge von sich fernhalten.
Wie zuvor erwähnt, gibt es auf der ganzen Welt diese Käferart. Einige davon leben auf dem Boden, andere sind sogenannte Blütenbesucher. Viele von ihnen sind Aasfresser. Diese Insekten gehören zu den Käfern der Unterordnung Polyphaga. Sie stellen insgesamt eine Bedrohung für viele Lebensbereiche als Material- und Hygieneschädlinge dar.
Als Aasfresser fressen Speckkäfer tote Insekten bis hin zu präparierten Tieren, die Sammler bei sich zu Hause aufgestellt haben. Ebenso können diese aber auch Pflanzenteile, Pollen, Wollstoffe und Felle zerstören. Einige Arten können in sehr harte Materialien Gänge bohren, sodass zum Beispiel auch an Handelsgütern große Schäden angerichtet werden.
Den Speckkäfer gibt es schon sehr lange auf unserem Planeten. Im Jahr 2008 haben Wissenschaftler fossile Überreste der Speckkäfer in einem rund 150 Millionen Jahre alten Dinosaurier nachgewiesen.
Neben dem gemeinen Speckkäfer gibt es noch den gefleckten Pelzkäfer, den sogenannten Museumskäfer und der Berlinkäfer. Ausgewachsen sind diese Tiere zwischen 7 und 10 mm groß. Ein besonderes Merkmal stellt die zweifarbige Flügeldecke dar. Dabei sind auf der helleren, meist gelblichen Flügelhälfte drei schwarze Flecken erkennbar.
Die Larven besitzen eine längliche Form. Sie sind auf der Unterseite gelblich weiß und auf der Vorderseite bräunlich. Zudem besitzen die Tiere einen schwarzen Rückenschild, der in Segmente unterteilt ist. Insbesondere die Larven haben recht dichte Haarbüschel bzw. Borsten.
Die ausgewachsenen Speckkäfer sind flugfähig und können über weite Strecken fliegen. Sie orientieren sich zum Licht, sodass Sie abends gerne in beleuchtete Zimmer fliegen. Dabei gelangen die Tiere durch offene Fenster oder durch Luftschächte ins Innere. Anders sieht dies bei den Larven aus. Diese sind lichtempfindlich und verstecken sich daher im Dunkeln. Beispielsweise sitzen diese dann hinter Fußleisten oder unter Teppichen.
Für die Entwicklung benötigen Speckkäfer Produkte tierischer Herkunft. Die Larven ernähren sich von toten Insekten, Häuten oder Räucherwaren. Die Tiere können sich auch selbst fressen, was einem Kannibalismus gleichkommt. Ansonsten ernähren sich die Schädlinge von abgestoßenen Vogelfedern und Pelzen. Dies ist möglich, weil die Tiere Keratin verdauen können. Darüber hinaus befallen bestimmte Speckkäferarten in der Wohnung Lebensmittelvorräte und -reste, aber auch Tierfutter, solange diese nicht verschlossen aufbewahrt werden.
Als Hygieneschädlinge befallen diese Tiere also Küchen und Vorratsräume. Als Materialschädlinge hingegen Kleiderschränke und Räume, in denen sich Fraßfutter finden lässt.
In erster Linie sind Fraßschäden an tierischen Lebensmitteln, Textilien und Pelzen festzustellen. Aber auch weiches Holz wird häufig befallen. Für die Verpuppung der Larven legen die Speckkäfer sogenannte Puppenwiegen an. Diese werden bevorzugt in Holz, aber auch in Pappe, Styropor, Kork, Papierstapel, Tabakballen und in Mörtel angelegt. Die eigentlichen Fraßschäden zeichnen sich durch kreisrunde Löcher aus. Erkennbar sind diese Löcher in Lebensmitteln und in Textilien. Besonders ärgerlich sind daher Speckkäfer-Larven im Kleiderschrank.
Häufig hat man Federschmuck oder Pelze im Haus. Auch diese Materialien sind nicht vor einer Beschädigung gefeit. Dabei werden zum Beispiel bei Pelzen die Haarspitzen angefressen. Recht ärgerlich ist es, wenn Speckkäfer sich über teure Lederkleidung hermachen. Auch dort können die kreisrunden Fresslöcher festgestellt werden. Der Kleiderschrank ist folglich ein begehrter Aufenthaltsort.
In der Speisekammer fühlt sich der gemeine Speckkäfer ebenfalls sehr wohl. Problematisch ist es, wenn Schinken und Wurst offen dort zum Lufttrocknen aufgehängt werden. Diese werden recht schnell befallen. Daran ist jedoch meist die Speckkäfer-Larve verantwortlich.
Wer daheim eine kleine Bibliothek besitzt, der sollte sich ebenfalls vor Speckkäfern schützen. Zur Lieblingsspeise von Speckkäfern gehören nämlich auch Bücher und Zeitschriften. Selbst vor den Holzbrettern eines Regals machen die kleinen Insekten nicht Halt. Ein solcher Befall ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch enormen Schaden verursachen.
Viele stellen sich vielleicht die Frage, ob Speckkäfer für den Menschen gefährlich sind. Wie Sie zuvor erfahren haben, gehören etwa die gemeinen Speckkäfer zu den Materialschädlingen, da Sie gewisse Gegenstände und Textilien beschädigen. Bei Lebensmitteln können also Hygieneprobleme auftreten. Befallene Lebensmittel dürfen nicht mehr verzehrt werden. Insbesondere ein Vorkommen der Speckkäferlarven sowie deren Ausscheidungen können zu allergischen Reaktionen führen.
Zunächst sollten Sie überprüfen, ob sich in Ihrer Wohnung Speckkäfer aufhalten. Folgende Merkmale deuten auf einen Befall hin:
In einigen Fällen ist auch ein leichter Schimmelbefall festzustellen. Grund hierfür ist, dass sich durch die Kotausscheidungen ein feuchtes Klima entwickelt, welches an den Schadstellen zu Schimmel führen kann.
Sowohl die ausgewachsenen Käfer als auch die Larven sind überaus empfindlich gegenüber Kälte und Hitze. Sie können daher niedrigere und höhere Temperaturen nutzen, um diese Schädlinge zu vertreiben. Wenn bestimmte Gegenstände vom Käfer oder dessen Larven befallen sind, können Sie diese in einen Plastikbeutel legen und mehrere Tage in der Tiefkühltruhe bei minus 20 Grad Celsius lagern. Die tiefgefrorenen Larven und Käfer lassen sich gut ausklopfen und anschließend entsorgen.
Andererseits sterben die Tiere bei Temperaturen von über 60 Grad Celsius innerhalb von 10 Minuten ab. Aus diesem Grund sollten Sie zum Beispiel befallene Textilien mindestens bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen.
Befallene Lebensmittel sollten Sie großzügig entsorgen. Entfernen Sie lieber auch benachbarte Lebensmittel aus dem Vorratsschrank. Wichtig ist, dass Sie hierbei alle offenen Vorratsbehältnisse überprüfen. Allein aus hygienischen Aspekten ist ein weiterer Genuss nicht angeraten.
Nachdem Sie die gemeinen Speckkäfer und ihre Larven entfernt haben, sollten Sie die Bereiche gründlich saugen. Wer noch eine Teppichstange im Garten besitzt, sollte die Teppiche gründlich ausklopfen. Teppiche und Textilien können Sie aber auch in die chemische Reinigung geben. Hier wird nicht nur mit hohen Temperaturen gearbeitet, sondern auch mit speziellen Reinigungsmitteln, gegen welche die Schädlinge keine Chance haben.
Für viele Insektenschädlinge haben sich Schlupfwespen als natürliche Fressfeinde erwiesen. Neben diesen winzigen und für den Menschen harmlosen Wespen gibt es noch die Raubwanzen, die ebenso zur Bekämpfung von Speckkäfern geeignet sind:
Insektizide gehören schon seit langer Zeit zu den wirkungsvollen Maßnahmen bei einem Befall von Schädlingen. Jedoch sollten Sie bei der Verwendung vorsichtig sein. Es gibt durchaus viele Insektenschutzmittel, die nur von ausgebildeten Kammerjägern genutzt werden dürfen. Diese chemischen Mittel sind teilweise gesundheitsschädlich sowie umweltschädlich.
Speckkäferlarven können sich gut verstecken, sodass es meist lange Zeit andauert, bis ein Befall vollständig entfernt ist. Wenn Sie hier auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen.
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