Staubläuse - Ein unterschätzter Schädling

Sie sind klein und leben meist unbemerkt unter Ihrem Dach: Staubläuse gibt es fast überall. Mit weltweit ca. 5600 verschiedenen Arten sind sie nicht nur weitverbreitet, sie sind auch in der Lage schnell neue Lebensräume zu erschließen. In Mitteleuropa kommen ungefähr 100 verschiedene Staublausarten vor. Die meisten Arten leben unter Rinden, Blättern und feuchten Erdhöhlen. Einiger aber finden ihren Weg in unsere Keller und Wohnungen. Doch was ist, wenn es zu viele werden? Was macht diese Schädlinge so erfolgreich? Wie erkennt man sie und wie wird man sie wieder los? Diese Fragen wollen wir hier beantworten.

Bücherlaus/Staublaus

Staubläuse im Bad - Wo sie sich meist verstecken

Staubläuse gehören biologisch gesehen nicht zur Kategorie der Läuse, sondern sind eine eigene Ordnung unter den Insekten. Sie sind zwischen 0,7 und 10 mm groß, haben hierzulande meist eine bräunlich-beige Farbe und ein fleckiges Muster auf dem Rücken. Manche Arten verfügen zudem über Flügel. Auch wenn es mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen ist, besitzen sie einen dreieckigen Kopf mit langen Fühlern. Staubläuse zählen zu den Hygieneschädlingen, sollten aber nicht mit den sogenannten Hausstaubmilben verwechselt werden. Verwechslungsgefahr besteht auch mit dem Floh. Das liegt an ihrer Größe und der ruckartigen Fortbewegungsweise. Sie können ebenfalls sehr gut springen. In der freien Natur pflanzen sich Staubläuse saisonal fort. Dabei haben sie eine Lebensdauer von maximal 12 Wochen. Im Herbst, sobald die Temperaturen fallen, lässt ihre Aktivität nach. In der Wohnung sind Staubläuse in der Lage, sich das gesamte Jahr fortzupflanzen und Schaden anzurichten.

Es sind winzige kleine Tierchen an der Wand, unter Schränken, dem Teppich. Man vermutet vielleicht am Namen, dass es sehr trockene verstaubte Orte sein müssen. Jedoch ist das Gegenteil der Fall. Staubläuse benötigen Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit. Deshalb findet man sie vor allem im Keller, im Bad oder der Küche, aber auch an Zimmerpflanzen oder in der Nähe von Aquarien und Terrarien. Auch frisch tapezierte Räume sind bei den Staubläusen beliebt. Dabei ernähren sie sich von Schimmelpilzen und hinterlassen dabei einen sogenannten "Papierstaub". In der Küche sind die Lebensmittel bei einem Staublausbefall betroffen. Dort befinden sich die Staubläuse im Mehl, im Reis und im Müsli. Hier haben die Schädlinge bei falsch gelagerten Lebensmitteln einen idealen Ort. Je nach der Luftfeuchtigkeit findet man dieses Ungeziefer auch im Bücherregal. Dabei entstehen Fraßschäden, weshalb sie auch Bücherlaus genannt wird.

Sichtbares Ungeziefer in der Wohnung - Sind Staubläuse für den Menschen gefährlich?

Staubläuse können dem Menschen nicht gefährlich werden. Haben sie sich in der Wohnung breit gemacht, verursachen sie keine lebensbedrohlichen oder gesundheitlichen Schäden. Es sind in erster Linie Hygieneschädlinge. Das Einzige, was ein Staublausbefall direkt beim Menschen anrichten kann, ist eine allergische Reaktion, wie Quaddeln auf der Haut, Hautreizungen und -rötungen, Niesreiz oder gereizte Schleimhäute. Das liegt aber nicht an Staubläuse-Bissen, beißen können sie nicht. Diese Reaktionen werden durch die Körper toter Staubläuse ausgelöst, mit denen man in Kontakt kommt. Auch in Lebensmitteln ist der Kot und die Eier nicht zu bemerken und verursacht keine Beschwerden. Jedoch ist es unhygienisch und niemand möchte dieses Ungeziefer im Mehl haben.

Wenn man Staubläuse in der Wohnung hat, ist das viel mehr ein Symptom und keine "Krankheit". Das spricht für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und unter Umständen auch Schimmelbefall. Gerade in schlecht gelüfteten Räumen können sich diese Schädlinge ungebremst ausbreiten. Ein Weibchen kann bis zu 110 Eier legen. Der Entwicklungszyklus der Larven beträgt je nach Luftfeuchtigkeit zwischen 20 und 40 Tagen. Hat man sie also einmal in der Wohnung, verbreiten sie sich rasant. Deshalb sollte bei einem Befall auch überprüft werden, ob Schimmel ebenfalls ein Problem darstellt. Es gibt aber einen Ort, an denen diese Schädlinge großen Schaden anrichten können: Bibliotheken bzw. Archive. Falsch gelagerte Bücher sind sehr anfällig. Sollten sie bei zu hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden, sind Staubläuse gefährlich für den Bestand. Deshalb müssen diese Orte einwandfreie und effiziente Lüftungen installieren, damit der Buchbestand vor den Staubläusen geschützt ist.

Staubläuse erkennen - Wie viele Staubläuse sind normal?

Staubläuse gibt es überall und verursachen nur bedingt Beschwerden. Warum sollte man sie also erkennen und bekämpfen? Weil nicht die Schädlinge das Problem sind, sondern die Feuchtigkeit. Wird nicht oft genug oder falsch gelüftet? Oder gibt es vielleicht Baumängel und deshalb feuchte Wände oder feuchte Ecken? Dem sollte man unbedingt nachgehen. Sollten also die Schädlinge in großer Zahl entdeckt worden sein, ist es wichtig etwas zu unternehmen. Vor allem, da Staubläuse oft nur schwer zu erkennen sind. Meist bemerkt man sie erst, wenn die Population sehr groß ist, vorausgesetzt man sucht nicht explizit nach ihnen. Doch wie viel ist normal? Das lässt sich nur schwer in Zahlen ausdrücken. Am besten ist es bei einer Entdeckung die Luftfeuchtigkeit zu überprüfen bzw. im Auge zu behalten, das Lüftungsverhalten zu überdenken und zu schauen, ob es an den Fundorten feuchte Wände gibt.

Es ist auch nicht verkehrt, einen Fachmann zu konsultieren. Er kann schnell einschätzen, wo genau das Problem liegt und ob es nötig ist, Mittel gegen Staubläuse anzuwenden. Das Problem als Laie ist, dass einige Anzeichen entweder nicht gesehen oder falsch gedeutet werden. Als Laie kann man nicht immer die eigene Situation richtig einschätzen. Ist es notwendig die Staubläuse zu bekämpfen oder ist ihr Aufkommen eher normal? Der Fachmann mit seinem geschulten Blick kann meist mit einfachen Mitteln eine gute Einschätzung liefern. Wenn es um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Feuchtigkeit im Mauerwerk geht, sollte man auf Nummer sicher gehen.

Staubläuse mit Essig bekämpfen? -Wie man die Schädlinge effektiv los wird

Widmen wir uns der Frage: Was tun gegen Staubläuse? Wenn Staubläuse bekämpft werden müssen, gibt es verschiedene Vorschläge im Internet zu finden. Zum einen können herkömmliche Insektenfallen genutzt werden, wie etwa Klebefallen. Diese eignen sich sehr gut, wenn man Staubläuse an der Wand entdeckt und beseitigen möchte. Ein Insektengift als Spray kann man natürlich auch anwenden, dafür sollte der Befall aber ein großes Problem darstellen. In der Regel ist diese Art der Bekämpfung nicht notwendig. Will man mit Insektenfallen die Staubläuse bekämpfen, eignen sich dafür Silberfischfallen. Diese Fallen ziehen aber auch andere Insekten mit an, weshalb genau hingeschaut werden muss, ob sich Staubläuse unter ihnen befinden und die Falle effektiv aufgestellt wurde.

Neben den industriellen Mitteln gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln, um Staubläuse zu bekämpfen. Immer wieder liest man von Essig, dass man verwenden kann. Damit schadet man den Staubläusen aber nicht wirklich. Zwar meiden sie den Geruch, aber vertreiben lassen sie sich dadurch nicht vollständig. Lavendel ist gegen Staubläuse ebenso ineffektiv. Auch wenn sie den Geruch nicht mögen, bleiben immer genügend Schädlinge in den Ecken. Was kann man also tun? Man muss die Luftfeuchtigkeit niedrig halten, also regelmäßig Stoßlüften. Außerdem eignet sich ein Luftentfeuchter, sollte man nicht unter zu trockenen Schleimhäuten leiden. Schimmel sollte unbedingt entfernt werden, auch um gesundheitliche Folgen zu verhindern. Und wenn das Problem bei einem Schaden in der Bausubstanz liegt, muss dieser Schaden ebenfalls schnell behoben werden. So kann man den Staubläusen am besten den Kampf ansagen.

WEITERE GLOSSARBEITRÄGE

Abonnieren Sie unseren Newsletter

und profitieren Sie von exklusivem Expertenwissen

 

Anschrift

Biotec Klute GmbH
Rudolf-Diesel-Str. 35
33178 Borchen
Deutschland

Kontakt

Tel: +49 5251 69161-0
Fax +49 5251 69161-66
E-Mail senden

 
Erfolgsfaktor Familie
Logo CC
ISO 9001 Schatten
IFS Pathway Partner

Certified Professional Pest Management

Erfolgsfaktor Familie
Logo CC
ISO 9001 Schatten
IFS Pathway Partner