Mäusearten- was Sie über die kleinen Nager wissen sollten

Die einen finden sie unheimlich putzig und könnten im wahrsten Sinne des Wortes keiner Maus etwas zuleide tun. Anderen wiederum jagt der Anblick der kleinen Nager kalte Schauer über den Rücken. Besonders dann, wenn sie eine Maus im Haus erblicken. Fakt ist, dass Mäuse nicht nur Schädlinge sind, sondern auch durchaus einen Nutzen haben. Trotzdem sind wir uns einig- die eigenen vier Wände möchten die meisten Deutschen wohl nicht mit Ihnen teilen. Wobei es durchaus Mäusearten gibt, die sich hervorragend zur Haltung als Haustier eignen. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte rund ums Thema Mäusearten.

Maus im Feld

Welche Mäusearten gibt es?

Weltweit kennen wir fast 40 verschiedene Mäusearten. Dazu zählen Wühlmäuse, Springmäuse, Feldmäuse, Spitzmäuse, Wüstenmäuse, Stachelmäuse und etliche Zwerg-Mäusearten. Die meisten Mäusearten sind zwischen fünf und zwölf Zentimeter groß und haben zusätzlich einen etwa drei bis elf cm langen Schwanz. Das Gewicht der uns bekannten Mäusearten liegt zwischen gerade mal 12 und ca. 35g. Der bekannteste Vertreter der Gattung Nagetiere aus der Gruppe Murinae (Altweltmäuse) ist wohl die Hausmaus, welche rund um den Globus zu finden ist. Viele Mäusearten stammen ursprünglich aus dem asiatisch-orientalischen Raum, aus Afrika und dem südlichen Europa. Die Hausmaus beispielsweise kannte man Aufzeichnungen zufolge zuerst in Pakistan, Indien, Afghanistan und aus dem Iran.

Erst viel später siedelte das Mäuschen sich auch in Europa an. Auch heute noch lebt ein Großteil der vielen Mäusearten in Asien und Afrika. Viele Mäusearten sind auf bestimmte Lebensräume spezialisiert, zum Beispiel Steppen und Savannen (tropische Graslandschaften), Wälder, Bergregionen bzw. felsige Landschaften oder Wüsten. Einige Mäusearten haben den Vorteil der Nähe zum Menschen erkannt und sind seither sogenannte Kulturfolger. Das bedeutet, man findet so gut wie ausschließlich nahe an menschlichen Siedlungen. Sie kamen einst sowohl auf dem Landweg als auch auf Schiffen mit Getreide- und anderen Nahrungsmittel-Lieferungen über die Meere zu uns.

Welche Mäusearten sind in Deutschland heimisch?

Im eher kühlen Mitteleuropa und somit auch in Deutschland begegnet wir ziemlich genau der Hälfte aller bekannten Mausarten. 20 Verwandte der großen Familie der Mäusearten sind mittlerweile einheimische Mäuse- sehr zum Leidwesen vieler Bauern und Hausbesitzer. Auch wenn alle Mäusearten die direkte Nähe oder gar Begegnungen mit dem Menschen vermeiden, passiert es doch immer wieder: Da! Man hat eine Maus im Garten oder- was noch unangenehmer ist- eine Maus im Haus erblickt. Ein Grund zur Panik ist das grundsätzlich nicht, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Mini-Säugetiere zu vertreiben. Das ist auch sinnvoll, da viele Mäusearten Überträger von Infektionskrankheiten sein können. Diese werden durch den Kot der heimischen Mäuse auch auf Lebensmittel übertragen.
Am häufigsten bekommt man in Deutschland wohl den im Volksmund als „gemeine” Hausmaus bezeichneten Nager zu Gesicht. Hier finden Sie eine Übersicht der weiteren 19 in Deutschland angesiedelten Mäusearten:

Information zu den häufigsten Mäusearten Deutschlands: Mäusearten bestimmen

Sie leben gerne in Haus, Garage und Garten sowie in Scheunen. Neben den Bauernhöfen und ländlich gelegenen Häusern besiedeln sie auch zahlreich Äcker, Wiesen und Wälder. Durch die Verdrängung des natürlichen Lebensraums und das Überangebot an Nahrung sind verschiedene Mäusearten in Deutschland auch immer häufiger in unseren Städten anzutreffen.

Häufige Mäusearten: Die Brandmaus

Brandmäuse (lateinisch: Apodemus agrarius) zählen zu den recht kleinen Angehörigen der Familie Langschwanzmäuse. Diese Mäuseart kann durch einen schwarzen Strich (Aalstrich), der längs über die Mitte des Rückens verläuft, recht leicht von anderen Mäusearten unterschieden werden. Die von oben betrachtet rot-braune Brandmaus hat einen grau-weißen Bauch, wird maximal zwölf cm groß und wiegt zwischen 15 und 35g. Mit sechs bis neun Zentimetern Schwanzlänge hat die Brandmaus einen der kürzesten Schwänze unter den Langschwanzmäusen.

Brandmäuse gehören zu den tagaktiven Mäusearten und bewohnen gerne lichte Wälder, Waldränder bzw. Gebüsche sowie Feuchtwiesen und Röhricht. In diesen Gebieten finden sie reichlich Nahrung und gleichzeitig Deckung vor Fressfeinden. Auch in Gärten und Parks kann man sie zunehmend antreffen. Brandmäuse überwintern gerne in Garagen und Scheunen. Diese Mäuse sehen wir oft in Deutschland, besonders in landwirtschaftlichen Gegenden. Dort können Brandmäuse, wenn sie in großer Zahl auftreten, beträchtliche Schäden verursachen und große Teile einer Ernte vernichten.

Häufige Mäusearten: Die Feldmaus

Der bedeutendste Schädling für die heimische Landwirtschaft ist aber die Feldmaus (lateinisch: Microtus arvalis). Gerade einmal 20 Tage nach ihrer Geburt sind Feldmaus-Weibchen bereits geschlechtsreif. Sie können bis zu 15 Würfe jährlich mit jeweils maximal acht Mäusebabys hervorbringen. Das erklärt die manchmal riesigen Populationen an Feldmäusen in bestimmten Regionen. Feldmäuse werden oft mit Erdmäusen verwechselt, da sich beide Mäusearten stark ähneln. Im direkten Vergleich erkennt man jedoch, dass das braune bzw. gelb-graue Fell von Feldmäusen etwas heller gefärbt ist als das der Erdmäuse. Eine Feldmaus wird etwa neun bis elf cm groß und hat ein nur vier cm langes Schwänzchen.

Feldmäuse leben fast in ganz Europa und sind auch in weiten Teilen Asiens bekannt. Feldmaus-Populationen leben weit überwiegend nahe an landwirtschaftlichen Nutzflächen, also auf Äckern und Wiesen sowie in offenen Wäldern. Dort ist das Nahrungsangebot am reichhaltigsten. Sowohl Feldfrüchte als auch eingelagerte Nahrungsmittel wie Getreide fallen häufig der Feldmaus zum Opfer. Die Gangsysteme dieser Mäuseart, welche oberirdisch angelegt sind, verursachen obendrein nennenswerte Schäden in Gärten und auf Rasenflächen.

Häufige Mäusearten: Die Hausmaus

Hausmäuse (lateinisch: Mus muculus) rangieren ebenfalls auf den ersten Plätzen der großen Nahrungsmittelschädlinge. Die Hausmaus zählt auch zu den weltweit verbreiteten Mäusearten, welche sich vor etlichen Jahrtausenden in der Nähe des Menschen angesiedelt haben. Denn was uns eigentlich als Vorrat dienen soll und mühsam eingelagert wird, betrachtet die Hausmaus als großzügiges und leicht zugängliches Buffet. Durch das geringe Gewicht von ca. 20 bis 25g können Hausmäuse nämlich leicht Höhen erklimmen und sind obendrein ziemlich geschickte Kletterer. Bei der Hausmaus ist der Schwanz mit sieben bis zehn cm ähnlich bzw. genauso lang wie ihr Körper- ebenfalls sieben bis zehn cm. Dadurch kann man sie sehr gut von einer anderen Mäuseart, der ziemlich ähnlich aussehenden Wühlmaus unterscheiden. Denn der Wühlmaus-Schwanz ist wesentlich kürzer als ihr Körper, meist noch nicht einmal halb so lang. Die Hausmaus ist von braun-grauer Färbung auf der Oberseite meist etwas dunkler als am Bauch.

Hausmäuse sind nachtaktiv und leben in unserer unmittelbaren Nähe. Sie nisten sich meist dicht bei ihrer bevorzugten Nahrungsquelle ein und gehen nach Einbruch der Dunkelheit auf Beutezug. Nur wenn die besten Nistplätze bereits belegt sind oder es sich um ein besonders hochwertiges Nahrungsangebot handelt, nimmt die Hausmaus größere Entfernungen in Kauf. Hausmäuse sind keinesfalls wählerisch und im Grunde genommen Allesfresser. Wer sie nicht rechtzeitig bemerkt, muss damit rechnen, dass sein gesamter Vorrat vernichtet wird.

Häufige Mäusearten: Die Waldmaus

Ihres Namens wegen würde man Waldmäuse (lateinisch: Apodemus sylvaticus) wohl in oder am Waldrand vermuten. Tatsächlich aber bevorzugen sie bebaute Äcker, Gebüsche und Hecken sowie Gärten und Parkanlagen als Wohnraum. In der kalten Jahreszeit fühlen sie sich wegen der angenehmen Temperaturen und des guten Nahrungsangebotes auch in unseren Häusern sehr wohl. Bei der Waldmaus handelt es sich mit nur acht bis zehn Zentimetern Körperlänge um eine der kleinen Mäusearten. Ihr Schwanz ist etwa sieben bis knapp zwölf cm lang. Augen und Ohren stehen bei der Waldmaus deutlich hervor- ideal um sie von anderen Mäusearten zu unterscheiden. Auch Waldmäuse haben braunes oder gelb-graues Fell.

Die Waldmaus ist grandios im Klettern und gelangt über begrünte Hauswände im Handumdrehen ins Haus. Da sie nachtaktiv ist, bemerkt man ihr Eindringen oft erst dann, wenn sie sich bereits auf dem Dachboden eingenistet und vermehrt hat. Von dort aus gehen Waldmäuse Nacht für Nacht auf Futtersuche im Haus und plündern Obst, Getreide und Feldfrüchte, aber auch Mehl. Waldmäuse sind eigentlich eher Einzelgänger. Aufgrund eines reichhaltigen Nahrungsangebotes kann es aber auch zu einem massenhaften Befall kommen.

Häufige Mäusearten: Die Ostschermaus

Viele Menschen, bei denen sich Wühlmäuse eingenistet haben, haben zunächst Maulwürfe im Verdacht. Das ist nicht verwunderlich, denn die verbreitete Mäuseart Ostschermaus (lateinisch: Arvicola terrestris) ist eine recht große Maus und legt ebenfalls ein unterirdisches Gangsystem an. Die überschüssige Erde bringt sie an die Oberfläche und legt so den Maulwurfshügeln ähnliche Erdhäufchen an. Bei genauerer Betrachtung sind diese jedoch flacher und deutlich weniger kompakt. Wenn Sie solche Hügel entdecken, gilt es herauszufinden, um welches der beiden Tiere es sich handelt, um sie entsprechend zu bekämpfen. Die Ostschermaus ist zweitgrößte Wühlmausart, welche in Europa heimisch ist- größer wird nur noch die Bisamratte. Ostschermäuse können von der Schnauzenspitze bis zum Schwanzansatz 13 bis 25cm lang werden bei einer Schwanzlänge von zehn bis 15cm. Sie haben ein sehr dichtes, meist dunkelbraun gefärbtes Fell. Selten sieht man auch hellere Brauntöne.

Die Ostschermaus hat entweder fließende Gewässer als Lebensmittelpunkt (aquatisch lebend) oder bevorzugt das Festland (terrestrisch lebend). Populationen, die ausschließlich auf dem Land leben, besiedeln hauptsächlich Wiesen, Ackerflächen und Gärten und sind meist minimal leichter und kleiner. Grundsätzlich mögen alle Ostschermäuse die Nähe zum Wasser, halten sich aber nur sehr selten in der direkten Nähe des Menschen auf. Daher sind sie kaum in bewohnten Gebäuden anzutreffen. Trotzdem zählen Ostschermäuse zu den schädlichen Mäusearten. Sie verursachen nämlich enorme Wühl- und Fraßschäden auf Obstplantagen und bewirtschafteten Äckern sowie an Knollen- und Wurzelgemüsen und sonstigen Nutzpflanzen. Gelegentlich löst die Ostschermaus eine regelrechte Mäuseplage im Garten aus und wird daher auch manchmal Gartenmaus genannt.

Welche Mäusearten werden gerne als Haustiere gehalten?

Für die Haltung daheim eignen sich besonders zwei Mäusearten: die von der Hausmaus abstammende Farbmaus und die mongolische Rennmaus.
Farbmäuse sind relativ kleine Mitglieder der Langschwanzmaus-Familie und haben ein Gewicht von 45 bis 60g. Sowohl der Körper als auch der Schwanz sind im Schnitt nur sieben bis elf cm lang. Den Namen hat die Farbmaus durch ihr vielfältiges Aussehen: Sie kann Weiß, Grau, Braun oder Schwarz sein, ebenso zweifarbig gefleckt oder mehrfarbig. Wie alt diese Mäuse werden? Durchschnittlich kann man von zwei bis drei Jahren Lebenserwartung ausgehen.
Drei bis vier Jahre alt wird die sehr aktive mongolische Rennmaus. Wie der Name bereits sagt, kommt diese Mäuseart aus Teilen Chinas und natürlich aus der Mongolei. Sie wird zehn bis 14 cm groß und hat einen zehn bis zwölf cm langen Schwanz bei einem Gewicht von 70 bis 110g. Da mongolische Rennmäuse weniger stark riechen als Farbmäuse, sind sie ein beliebtes Haustier. Die Originalfarbe dieser Rennmaus ist eigentlich ein mittleres Braun, wobei der Bauch heller gefärbt ist. Inzwischen sind aber durch Züchtung etliche weitere Farben wie Weiß, Grau, Orange, Braun und Schwarz entstanden. Außerdem können sie Punkte, Streifen, Flecken oder andere Musterungen haben. Das buschige Schwänzchen der Rennmaus hat Ähnlichkeit mit dem eines Eichhörnchens.
Zu beiden beliebten Mäusearten fürs heimische Wohnzimmer muss man allerdings noch einige Anmerkungen machen.
Mäuse sind keine Einzelgänger, es sollten immer mehrere Tiere gehalten werden. Achten Sie jedoch unbedingt auf Geschlechtertrennung, sonst könnten Sie nach kurzer Zeit Dutzende Mäuse Ihr Eigen nennen.

Zum Kuscheln und Spielen eignen sich Mäuse definitiv nicht. Das Beobachten und Studieren der intelligenten Tiere und Ihres Verhaltens sind jedoch sehr interessant. Daher eignen sich Mäuse nicht wirklich als Haustiere für kleinere Kinder.
Es ist wichtig, dass Mäusearten, die als Haustiere gehalten werden, ein großzügiges Gehege mit vielerlei Beschäftigungsmaterial bekommen. Ein Terrarium mit Spiel- und Versteck-Möglichkeiten ist hier die beste Wahl.

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