Die Gelbhalsmaus – Perfekt angepasst und in den eigenen vier Wänden sehr schädlich

Die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) ist fast überall in Europa und in Teilen der Türkei bis nach Israel, nordwestlich sogar bis zum südlichen Ural verbreitet. Das zeichnet sie als eine sehr erfolgreiche und anpassungsfähige Mausart aus. Sie zählt sogar zu den häufigsten Säugetierarten Europas. Kein Wunder, dass man sie in den eigenen vier Wänden immer häufiger antrifft. Wo kommt die Gelbhalsmaus überwiegend vor? Wie schädlich ist sie wirklich? Wie wird man sie schnellstmöglich wieder los? Einige Menschen halten Gelbhalsmäuse als Haustiere. Aber darf man diese Mausart überhaupt domestizieren und lässt sie sich zu Hause in einem Käfig halten?

Die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) – Der heimische Waldbewohner

Die Gelbhalsmaus ist ein sehr erfolgreicher Überlebenskünstler. Sie ist nachtaktiv und ist weitestgehend am Leben im Wald angepasst. Dort gibt es genügend Nahrung und Versteckmöglichkeiten, um ihr Fortbestand zu sichern. Dieser Schutz durch Bäumen und dichten Büschen ist ihr sehr wichtig. Hat man die Gelbhalsmaus im Garten, liegt das meist an einer dicht bewachsenen Umgebung.

Es ist nicht immer leicht, die Gelbhalsmaus von anderen Mausarten zu unterscheiden, da sie sehr scheu und schwer auszumachen ist. Sie hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 88 bis 130 mm. Der Schwanz hat in etwa dieselbe Länge. Deshalb gehört sie zur Familie der Langschwanzmäuse. Die Augen und Ohren sind im Verhältnis zu anderen Arten gesehen recht groß. Sie kommt auf ein Gewicht von 16 bis 55 g. Die Fellfarbe ist gelb- bis rotbraun und lässt sie mit der Umgebung optimal verschmelzen. Auf dem Waldboden und in Büschen ist sie dadurch kaum auszumachen. Die Unterseite dagegen ist nahezu weiß und sehr genau von der Oberseite abgegrenzt. Ihren Namen hat die Gelbhalsmaus von der ockergelben Fellzeichnung an der Brust, die in den meisten Fällen als Band zu erkennen ist.

Es gibt eine hohe Verwechslungsgefahr zwischen Gelbhalsmaus und Waldmaus. Der Unterschied ist so gering, dass nur fachkundige Menschen ihn ausmachen können. Bis vor einiger Zeit wurden die beiden Arten nicht einmal voneinander getrennt betrachtet. Die Waldmaus ist nur unwesentlich kleiner und von der Fellfarbe fast unmöglich von der Gelbhalsmaus zu differenzieren. Die Jungtiere sind sogar komplett identisch im Aussehen. Einzig das namengebende Kehlband der Gelbhalsmaus ist ein Indiz, denn die Waldmaus besitzt dort ein Kehlfleck. Doch auch das ist kein eindeutiges Merkmal, denn dieses Band tritt nicht immer oder manchmal auch schlecht ausgeprägt auf. Auch Schädelmaße und Haarabdrücke sind ein Hinweis. Jedoch sind diese Dinge meist zu spezifisch und für die Bekämpfung und Vertreibung nicht wirklich relevant.

Die Gelbhalsmaus – Bekämpfung: Wie geht man am besten vor?

Gelbhalsmäuse bevorzugen Deckung und geschützte, dicht bewachsene Orte. Für den Winter legen sie einen Vorrat an Eicheln, Früchten und Samen an. Doch je nachdem, wie erfolgreich die Maus war, muss sie sich in den kälter werdenden Jahreszeiten andere Nahrungsquellen suchen. Deshalb dringen Gelbhalsmäuse im Herbst und Winter in Scheunen, Keller und Häuser ein auf der Suche nach Schutz und Nahrung. Hat man eine Gelbhalsmaus im Haus, kann sie sehr großen Schaden anrichten. Sie ist ein Vorrats-, aber auch Materialschädling, weil sie eine Vorliebe für elektrische Kabel hat. Das stellt ein hohes Sicherheitsrisiko für die Familie dar. Außerdem ist sie für die Verbreitung von Hantaviren verantwortlich. Deshalb ist es wichtig, die Gelbhalsmaus zu vertreiben. Nur wie geht man am besten vor?

Der erste Schritt ist, dass alle Lebensmittel gut verpackt werden. Plastikbehälter haben sich dabei bewährt. Leider muss man alle Lebensmittel mitbedenken, da die Gelbhalsmaus ein sehr guter Kletterer ist und in der Nacht alle Hürden überwinden kann. Lebensmittelreste und Müll sollten regelmäßig entsorgt und bis zur Abholung in verschließbaren Tonnen gelagert werden. Die Maus darf nichts finden, was ihr als Nahrung dient. Als Nächstes ist es wichtig, bauliche Mängel zu suchen und zu beseitigen. Wie kam die Gelbhalsmaus hinein? Dabei sollte man die Augen nach ihrem Unterschlupf und möglichen Laufwegen offenhalten. Lebendfallen können gut platziert vor allem in Scheunen einen Befall reduzieren.

Außerdem reagieren Gelbhalsmäuse stark auf Gerüche. Essig oder ätherische Öle haben einen starken abweisenden Effekt auf die Nager. Einfach einen Stofflappen in einen dieser Flüssigkeiten tränken und in die Nähe ihrer Laufwege und Mauselöcher legen. Bei einem starken Befall empfiehlt es sich, Essig mit Wasser in einen Putzeimer zu geben und den Boden damit zu wischen. Vor allem in Vorratsräumen erzielt man damit deutliche Fortschritte bei der Bekämpfung. Auf diesen Wegen ist eine Vertreibung sehr schnell erfolgreich.

Gelbhalsmaus-Haltung – Ist sie ein Schädling oder ein Haustier?

Die Gelbhalsmaus ist in Deutschland nicht geschützt, da der Bestand als gesichert gilt. Das bedeutet aber nicht, dass man diese Tiere einfach domestizieren und als Haustier halten kann. Zwar hört man von einigen Fällen, aber es ist grundsätzlich verboten Wildtier mit nach Hause zu nehmen und steht unter Strafe. In besonderen Fällen, etwa wenn man eine verletzte oder kranke Gelbhalsmaus in ihrem Lebensraum findet, sollte man den örtlichen Jäger kontaktieren und nachfragen, wie mit der Situation umzugehen ist. Nur gemeinsam ist zu entscheiden, ob Sie eine Gelbhalsmaus in Ihrem Haus aufpäppeln dürfen und können. Jedoch sollte Ihnen klar sein, dass einmal domestizierte Mäuse nicht mehr in die Wildnis freigelassen werden dürfen. Ob sie die gepflegte Maus also freilassen dürfen, müssen Sie dann mit dem Jäger besprechen. Ansonsten bleibt sie ihr Haustier. Die Gelbhalsmaus hat eine Lebenserwartung von ein bis zwei Jahre, in Gefangenschaft sind es aber mehrere Jahre.

Gelbhalsmäuse (Apodemus flavicollis) können sich durch kleinste Spalten drücken, weshalb anfangs ein Aquarium vielleicht die beste Methode ist, um sie zu pflegen. Da sie aber sehr gut klettert, sollten Sie bei der Inneneinrichtung aufpassen. Mit der Zeit ist ein Aquarium aber zu klein. Als domestiziertes Tier sollte also ein geeignet großer Käfig mit kleinen Maschen her, damit sich das Tier ausreichend bewegen und spielen kann. Sie braucht als nachtaktives Tier ausreichend Verstecke, vor allem tagsüber. Hier sind Holzstücke, Steine oder Ziegelbruchstücke sehr gut geeignet. Reinheit ist bei der Gelbhalsmaus ebenfalls ein großes Thema. Mäuse putzen sich mehrmals am Tag sehr ausführlich, weshalb Sie den Käfig ebenfalls regelmäßig säubern müssen. Beachten Sie außerdem, dass Gelbhalsmäuse keine geeigneten Spielgefährten für Kinder sind. Sie reagieren sehr anfällig auf Stress und Lautstärke und sollten deshalb mit Vorsicht behandelt werden. Wer also eine Gelbhalsmaus pflegen und behalten möchte, hat wichtige Punkte mit dem örtlichen Jäger zu bedenken.

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